8 - Einblicke in die Pathogenese, Diagnostik und Therapie der chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen [ID:12263]
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Vielen Dank für die wirklich sehr freundlichen einleitenden Worte und vielen Dank Ihnen natürlich,

dass Sie doch an diesem etwas kälteren Novemberabend, fast jetzt schon Novemberabend, Zeit gefunden haben,

sich hier einzufinden. Danke auch für die Gelegenheit, glaube ich, über ein sehr spannendes Thema

sprechen zu dürfen. Chronisch entzündliche Darmerkrankungen, die vielleicht auch so ein bisschen

zu nutzen, den Fokus der Öffentlichkeit, diese Erkrankungsbilder bringen zu dürfen.

Wenn wir so über chronisch entzündliche Darmerkrankungen sprechen, das kompliziert ja auch das Wort

chronisch entzündlich, das heißt, es ist eine entzündliche Erkrankung, die im schlimmsten

Fall wirklich lebenslang einen begleitet oder die eigentlich per se einen lebenslang begleitet.

Und deren Ziel natürlich unser ärztliches Handeln ist, diese Erkrankung doch gut in den

Griff zu bekommen. Und die setzt sich zum einen zusammen aus den Krankheitsentitäten

Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa und sehen hier einfach mal ein bisschen schematisch

dargestellt die verschiedenen Orte, wo der Morbus Crohn stattfinden kann. Und Sie sehen,

das startet eigentlich schon an der Speiseröhre hier ganz oben und kann dann wirklich bis zum

Darmausgang, bis zum After befallen sein mit einer entzündlichen Veränderung.

Wir sehen hier so in den Prozentzahlen ein häufiges Erkrankungsbild, das hier so im rechten

Unterbauch, das ist so der Übergang zwischen Dünndarm und Dickdarm. Hier liegt auch der

Blinddarm gelegen beispielsweise und dieser Bereich ist sehr oft auch von diesem Morbus Crohn

befallen, aber auch andere Bereiche des Dickdünndarms, Magens oder sogar auch der Speiseröhre

können befallen sein. Die andere Krankheitsentität ist die Colitis Ulcerosa und diese ist, das

sehen Sie hier schon, eigentlich auf den Dickdarm begrenzt, beginnt eigentlich am Darmausgang,

am After und verläuft dann kontinuierlich quasi und kann sich ausbreiten und sogar den

heißen Darm betreffen als Pancolitis und kann ganz selten in zehn Prozent der Fälle

sogar noch die letzten Zentimeter des Dünndarms mit betreffen. Sie sehen hier vielleicht

im Unterschied zum Morbus Crohn nochmal, wo die Entzündung segmental stattfindet, das

können sich wirklich Bereiche abwechseln mit einer entzündlichen veränderten Darmschleimhaut

und einer nicht befallenen Darmschleimhaut, wie Sie es hier sehen und im Vergleich dazu

mit Colitis Ulcerosa ist eher eine entzündliche Reaktion. Vielleicht für die, die von Ihnen

jetzt ein bisschen histopathologisch interessiert sind, wie sieht es denn aus, wenn man jetzt

eine Biopsie aus diesen befallenen Arealen nehmen würde, sich unter dem Mikroskop anschauen

würde, welche Unterschiede gibt es denn auch dann zwischen den beiden Krankheitsentitäten

und dann sehen Sie hier bei Morbus Crohn, wenn man sich vielleicht mal so einen Querschnitt

durch den Darm vorstellt, wie würde das aussehen, dann sehen Sie schon, dass unser Darm eigentlich

eine sehr besondere Fähigkeit hat, eigentlich auf einem sehr kleinen Gebiet eine große

Fläche unterbringen zu können, indem sie quasi solche Zotten ausbildet, solche fingerförmigen

Ausstülpungen und so können auf einem sehr begrenzten Areal, beispielsweise unser Bauchraum,

doch eine große Menge an Fläche untergebracht werden, was ja sehr gut ist für uns als Mensch,

weil dann natürlich auch entsprechend viele Nährstoffe ideal aufgenommen werden können.

Und sehen hier bei Patienten mit einem Morbus Crohn, kann diese Entzündung eigentlich alle

Schichten der Darmwand betreffen, Sie sehen hier, dass wir diese ungefähr in vier Unterschichten

unterteilen, die Mukosa, die ganz oben gelegen ist, wenn sie dann tiefer gehen, die Submukosa,

die muskularis, also nur Muskelschicht und letztendlich die Serosa und sehen hier bei

Morbus Crohn, kann diese Entzündung wirklich durch alle Schichten hindurchgehen, wie man

das hier sieht und auf der anderen Seite die Kulis Ulcerosa betrifft die oberste Darmschicht,

also die Mukosa, anders als der Morbus Crohn, der ja alle Schichten betrifft.

Dies ist also der Unterschied auf histopathologischer Ebene.

Vielleicht von Ihnen, ich glaube, das finde ich jetzt interessant, wie sieht es denn aus,

wenn man sich einer Darmspiegelung unterzieht? Allgemein gilt ja für uns alle, wenn wir jetzt

nicht von so einer Erkrankung betroffen sind, so ab 55 Jahren sollte man sich eigentlich

einer Darmspiegelung unterziehen, weil es eine sehr gute Vorsorgemaßnahme ist für doch

den sehr häufig vorkommenden kolorektalen Krebs, für das kolorektale Katsinom, ab 50

Teil einer Videoserie :

Presenters

Prof. Dr. Raja Atreya Prof. Dr. Raja Atreya

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:42:05 Min

Aufnahmedatum

2019-10-31

Hochgeladen am

2019-11-25 16:34:46

Sprache

de-DE

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa stellen die Hauptformen der chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) dar. Diese sind multifaktoriell bedingt und zeichnen sich durch akute und chronische, in Schüben verlaufende Entzündungen der Mukosa aus. Betroffene Patienten berichten z.B. über Bauchschmerzen, Diarrhöen und peranale Blutungen. Ziel der erfolgreichen Therapie ist eine steroid-freie Beschwerdefreiheit und eine Abheilung der Darmschleimhaut. Therapeutisch stehen Mesalazin, Steroide, Immunsuppressiva, Biologika, small molecules und operative Interventionen zur Verfügung.

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