Pflanzenschutzmittel sind aus der aktuellen Landwirtschaft in den allermeisten Fällen nicht mehr wegzudenken. Mittel der chemischen Industrie haben allerdings oft negative Nebenwirkungen, die in der Öffentlichkeit zur Ablehnung führen. Hier können biologische Mechanismen attraktive Alternativen sein. Der gezielte Einsatz von Viren in der Landwirtschaft als Alternative zu klassischen Insektiziden ist gut etabliert und weithin akzeptiert. Erst deren mögliche genetische Veränderung mit dem Ziel, die Wirkung noch passgenauer steuern zu können, verursacht in der Öffentlichkeit erhebliches Unbehagen. Anhand des Vergleichs konkreter biotechnologischer Forschungsbefunde und der medialen Berichterstattung über Biotechnologie lässt sich zeigen und diskutieren, was sich bei der Informationsvermittlung im Übergang vom Labor in die Medien ereignet, wie Forschungsergebnisse, aber auch dadurchausgelöste Ängste kommuniziert und Zukunftsszenarien imaginiert werden. Ausgehend von einer konkreten Fallstudie, nämlich dem Vireneinsatz zur Bekämpfung von Schmetterlingsraupen der Wickler-Familie, soll im Vortrag über die Zusammenhänge von Wissenschaft, Technik und medialer Berichterstattung nachgedacht werden. Zum einen geschieht dies aus der Perspektive eines Biotechnologen, zum anderen aus der Sicht der Medienwissenschaft.