Zu jeder Auflösung existiert bei diesem Vortrag eine ungekürzte Fassung (Dauer 01:47 h) und die, auf BR-alpha ausgestrahlte, 30-minütige Sendung.
Abstract Teil 1 (Prasch)
Die Synthetische Biologie beschäftigt sich als sehr junge Disziplin mit dem Design biologischer Systeme und nutzt dazu standardisierte Bausteine und ingenieurwissenschaftliche Prinzipien, die es erlauben maßgeschneiderte Moleküle sowie ganze Organismen zu schaffen. Die Geschichte der Synthetischen Biologie ist eng mit der Entwicklung der Molekularbiologie sowie der Biotechnologie verknüpft. Das Prinzip und die Vorteile der Synthetischen Biotechnologie werden in diesem Vortrag anhand aktueller Beispiele aus der modernen Pflanzenzüchtung, vornehmlich aus dem Bereich der Grünen Gentechnik, anschaulich dargestellt.
Abstract Teil 2 (Grimm)
Innovationen im Bereich der synthetischen Biologie können eine wichtige Grundlage des Wirtschaftswachstums sein. So können heute Pflanzen resistent gemacht werden gegen Schädlinge oder auch an widrige Lebensbedingungen angepasst werden. Die Akzeptanz aktueller Entwicklungen ist jedoch in verschiedenen Anwendungsbereichen extrem unterschiedlich. Während in Europa eine steigende Zustimmung zur roten Gentechnik zu verzeichnen ist, bleibt die Akzeptanz der grünen Gentechnik konstant niedrig oder nimmt sogar ab. Es zeigt sich außerdem, dass Bürgern zunehmend die Möglichkeit fehlt, den Gehalt von Informationen über aktuelle Entwicklungen zu beurteilen. Das Vertrauen in Institutionen und Informationsquellen spielt daher eine zentrale Rolle für den Akzeptanzprozess.
Im Rahmen eines Kooperationsprojekts zwischen Biologen und Wirtschaftswissenschaftlern an der FAU Erlangen-Nürnberg wird derzeit in experimentellen Studien der Einfluss von Informationsquellen auf die Akzeptanzentscheidung am Beispiel der grünen Gentechnologie erforscht. In ihrem Vortrag präsentiert Veronika Grimm erste Ergebnisse dieser Studie. Es zeigt sich wie zu erwarten, dass die Interessen von Akteuren bei der Beurteilung der Aussagen berücksichtigt werden. Überraschend deutlich zeigt sich, dass weiblichen Akteuren deutlich mehr vertraut wird, wenn es um Aspekte geht, die das persönliche Umfeld der Probanden betrifft.