Liebe Studierende, liebe Angehörige der FAU, meine sehr verehrten Damen und Herren,
Medien gelten als die vierte Gewalt im Staat und haben damit auch eine ganz besondere Verantwortung
in unserer Gesellschaft, auch in Bezug auf Nachhaltigkeit. Das sagt meine Kollegin und
FAU-Professorin Johanna Haberer. Sie vertritt bei uns im Fachbereich Theologie, das Fach christliche
Publizistik. Liebe Johanna, herzlich willkommen. Wie geht es dir? Dankeschön für die Einladung. Ja,
mir geht es gut. Ich bin knallvergnügt, dass wir wieder präsentische Veranstaltungen haben und dass
ich meine Studierenden oder unsere Studierenden wieder vor mir habe und mit ihnen im Biergarten
sitzen kann und Ähnliches. Du hast mich ja vorgestellt als christliche Publizistik-Professorin,
das stimmt, ich bin Theologin, aber ich habe einen Studiengang, wo auch viele Nicht-Theologinnen
studieren und auch promovieren. Es gibt auch Dr. Phil bei uns und der heißt Medienethik Religion
und da sind wir schon mitten in unserem Thema, denn ich denke, eine ethische Medienbildung,
wie wir sie jetzt lehren und auch unter die Leute, die wir entlassen bringen, die ja zum Teil in
Öffentlichkeitsreferate gehen, in Online-Redaktionen, in Pressesprecher werden oder
Journalisten werden, die müssen, bringen dann auch eine ethische Nachhaltigkeit in die
Berichterstattung und diese Nachhaltigkeitsperspektive, also dass man zum Beispiel, machen wir ja bei der
VHB sehr viel, bei der Wettbewerbshochschule Bayern, wo wir diese Ethik der Medienbildung schon
beibringen, den unseren Studierenden, aber auch in öffentlichen Kursen. Denn diese Medienbildung ist
eine Voraussetzung, dass wir unsere Kommunikation in der Gesellschaft unter digitalen Bedingungen
in einem gewissen Niveau beibehalten und nicht, denn es gibt einen Medienwissenschaftler,
den ich sehr schätze, der heißt Perxon, der sagt, wir brauchen eine redaktionelle Gesellschaft. Das heißt,
es ist nicht nur ein Ausbildungsberuf des Journalisten, der eine ethische Einstellung
zur Medienkommunikation haben muss, sondern eigentlich jeder, der sich auf Facebook bewegt,
der sich auf Twitter bewegt und das hat nachhaltigen Einfluss auf die Qualität unserer Kommunikation.
Also wichtig, dass auch die FAO hier ihren Bildungsauftrag erfüllt und diesen wichtigen
Aspekt der Ethik auch mit aufgreift. Und wie du sagst, Ethik und Nachhaltigkeit greifen hier
Hand in Hand. Und soweit ich gesehen habe, bist du ja auch Mitinitiatorin eines Nachhaltigkeitspaktes
für Medien in Bayern. Was hat es denn damit auf sich? Kannst du das kurz erläutern? Ja,
das ist ein ganz neues Phänomen. Ilse Eigner hat den eröffnet und wir sind, ich bin Mitglied
im Medienrat der Landeszentrale für neue Medien und dort sind wir in die merkwürdige Situation
gekommen, dass wir normalerweise Lokalrundfunk kontrollieren und beaufsichtigen. Und jetzt
mit dem Brexit und mit den sich verändernden auch medialen Verhältnissen kommen dann so Player wie
Amazon Prime oder Vodafone oder ProSieben und andere, die sich in München ansiedeln und
plötzlich auch unter die sogenannten privaten Medienunternehmen fallen. Und jetzt haben wir von
Rosenheim bis Amazon haben wir jetzt alles irgendwie zu kontrollieren. Und die Frage ist,
wie kriegt man die in ein Gespräch und wie kriegt man die aber auch auf einen Level der Entwicklung
hin zu einem verantwortungsvollen Publizieren. Und da ist der öffentlich-rechtliche Rundfunk mit
seiner Intendantin und unser neuer Präsident Herr Dr. Schmiege, die sind aufeinander zugegangen und
haben dann gemeinsam mit der Bayerischen Staatsregierung beziehungsweise dem Parlament
den Vorschlag gemacht, dass es sowas wie Leitlinien für nachhaltige Medienentwicklung gibt. Und die
hat natürlich ökonomische Seiten, also die Medien müssen was verdienen, müssen irgendwo ihr Geld
herkriegen. Die hat ökologische Seiten, auch die Frage, wie produziere ich Filme, ist auch eine
zutiefst ökologische Frage und dann aber auch natürlich eine gesellschaftsökologische Frage,
was für Qualität präsentiere ich eigentlich. Und produziere ich nur für den Tag oder produziere
ich zum Beispiel auch Dinge, die langlebig sind. Wo ich sage, da kann ich immer wieder,
der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat ja in seinen Archiven, die er jetzt immer mehr öffnet,
richtig Dinge, wo man merkt, dass es Qualitätsproduktion, die du dir auch noch 30
Jahren noch anschauen kannst. Und das ist ein echtes Wert, das ist eine Wertschöpfungskette, die da
entsteht. Und da ist jetzt ein Experten-Team zusammen, zu dem ich eingeladen bin, wo ich mich
freue darüber, wo man sowas wie Leitlinien für Medienunternehmen tritt. Es ist faszinierend,
dass der Begriff der Nachhaltigkeit so breit auch gefasst werden kann und auch im Bereich der Medien
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:14:39 Min
Aufnahmedatum
2022-05-19
Hochgeladen am
2022-06-09 14:59:27
Sprache
de-DE