35 - Präsidenten-Talks: Prof. Hornegger im Gespräch mit Prof. Haberer [ID:42634]
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Liebe Studierende, liebe Angehörige der FAU, meine sehr verehrten Damen und Herren,

Medien gelten als die vierte Gewalt im Staat und haben damit auch eine ganz besondere Verantwortung

in unserer Gesellschaft, auch in Bezug auf Nachhaltigkeit. Das sagt meine Kollegin und

FAU-Professorin Johanna Haberer. Sie vertritt bei uns im Fachbereich Theologie, das Fach christliche

Publizistik. Liebe Johanna, herzlich willkommen. Wie geht es dir? Dankeschön für die Einladung. Ja,

mir geht es gut. Ich bin knallvergnügt, dass wir wieder präsentische Veranstaltungen haben und dass

ich meine Studierenden oder unsere Studierenden wieder vor mir habe und mit ihnen im Biergarten

sitzen kann und Ähnliches. Du hast mich ja vorgestellt als christliche Publizistik-Professorin,

das stimmt, ich bin Theologin, aber ich habe einen Studiengang, wo auch viele Nicht-Theologinnen

studieren und auch promovieren. Es gibt auch Dr. Phil bei uns und der heißt Medienethik Religion

und da sind wir schon mitten in unserem Thema, denn ich denke, eine ethische Medienbildung,

wie wir sie jetzt lehren und auch unter die Leute, die wir entlassen bringen, die ja zum Teil in

Öffentlichkeitsreferate gehen, in Online-Redaktionen, in Pressesprecher werden oder

Journalisten werden, die müssen, bringen dann auch eine ethische Nachhaltigkeit in die

Berichterstattung und diese Nachhaltigkeitsperspektive, also dass man zum Beispiel, machen wir ja bei der

VHB sehr viel, bei der Wettbewerbshochschule Bayern, wo wir diese Ethik der Medienbildung schon

beibringen, den unseren Studierenden, aber auch in öffentlichen Kursen. Denn diese Medienbildung ist

eine Voraussetzung, dass wir unsere Kommunikation in der Gesellschaft unter digitalen Bedingungen

in einem gewissen Niveau beibehalten und nicht, denn es gibt einen Medienwissenschaftler,

den ich sehr schätze, der heißt Perxon, der sagt, wir brauchen eine redaktionelle Gesellschaft. Das heißt,

es ist nicht nur ein Ausbildungsberuf des Journalisten, der eine ethische Einstellung

zur Medienkommunikation haben muss, sondern eigentlich jeder, der sich auf Facebook bewegt,

der sich auf Twitter bewegt und das hat nachhaltigen Einfluss auf die Qualität unserer Kommunikation.

Also wichtig, dass auch die FAO hier ihren Bildungsauftrag erfüllt und diesen wichtigen

Aspekt der Ethik auch mit aufgreift. Und wie du sagst, Ethik und Nachhaltigkeit greifen hier

Hand in Hand. Und soweit ich gesehen habe, bist du ja auch Mitinitiatorin eines Nachhaltigkeitspaktes

für Medien in Bayern. Was hat es denn damit auf sich? Kannst du das kurz erläutern? Ja,

das ist ein ganz neues Phänomen. Ilse Eigner hat den eröffnet und wir sind, ich bin Mitglied

im Medienrat der Landeszentrale für neue Medien und dort sind wir in die merkwürdige Situation

gekommen, dass wir normalerweise Lokalrundfunk kontrollieren und beaufsichtigen. Und jetzt

mit dem Brexit und mit den sich verändernden auch medialen Verhältnissen kommen dann so Player wie

Amazon Prime oder Vodafone oder ProSieben und andere, die sich in München ansiedeln und

plötzlich auch unter die sogenannten privaten Medienunternehmen fallen. Und jetzt haben wir von

Rosenheim bis Amazon haben wir jetzt alles irgendwie zu kontrollieren. Und die Frage ist,

wie kriegt man die in ein Gespräch und wie kriegt man die aber auch auf einen Level der Entwicklung

hin zu einem verantwortungsvollen Publizieren. Und da ist der öffentlich-rechtliche Rundfunk mit

seiner Intendantin und unser neuer Präsident Herr Dr. Schmiege, die sind aufeinander zugegangen und

haben dann gemeinsam mit der Bayerischen Staatsregierung beziehungsweise dem Parlament

den Vorschlag gemacht, dass es sowas wie Leitlinien für nachhaltige Medienentwicklung gibt. Und die

hat natürlich ökonomische Seiten, also die Medien müssen was verdienen, müssen irgendwo ihr Geld

herkriegen. Die hat ökologische Seiten, auch die Frage, wie produziere ich Filme, ist auch eine

zutiefst ökologische Frage und dann aber auch natürlich eine gesellschaftsökologische Frage,

was für Qualität präsentiere ich eigentlich. Und produziere ich nur für den Tag oder produziere

ich zum Beispiel auch Dinge, die langlebig sind. Wo ich sage, da kann ich immer wieder,

der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat ja in seinen Archiven, die er jetzt immer mehr öffnet,

richtig Dinge, wo man merkt, dass es Qualitätsproduktion, die du dir auch noch 30

Jahren noch anschauen kannst. Und das ist ein echtes Wert, das ist eine Wertschöpfungskette, die da

entsteht. Und da ist jetzt ein Experten-Team zusammen, zu dem ich eingeladen bin, wo ich mich

freue darüber, wo man sowas wie Leitlinien für Medienunternehmen tritt. Es ist faszinierend,

dass der Begriff der Nachhaltigkeit so breit auch gefasst werden kann und auch im Bereich der Medien

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:14:39 Min

Aufnahmedatum

2022-05-19

Hochgeladen am

2022-06-09 14:59:27

Sprache

de-DE

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