Visuelle Eindrücke dominieren unser Leben. 60% der zum zentralen Nervensystem ziehenden Nervenfasern befinden sich in den beiden Sehnerven. Die Hälfte unseres Gehirns ist mit der Verarbeitung visueller Informationen beschäftigt. Die Wahrnehmung des Lichts und die Umwandlung des Lichteindrucks in ein Signal, das zum Gehirn weitergeleitet werden kann, erfordert die regelrechte Funktion zahlreicher Gewebe im Auge. Diese Gewebe bilden eine sehr komplexe Feinstruktur aus, die über einen komplizierten Entwicklungsprozeß im embryonalen Leben entsteht. Bereits in der 4. Woche der Schwangerschaft entsteht die Anlage der Netzhaut des Auges aus dem embryonalen Hirngewebe. Diese Anlage, das sog. Augenbläschen, wächst zur Oberfläche des Embryos, wo es die Bildung der Linse induziert. Danach stülpt sich das Augenbläschen zum Augenbecher ein, in welchen die Linse verlagert wird. Die bindegewebigen Elemente des Auges gehen aus der sog. Neuralleiste hervor.