Felix Klein (1849-1925): Reformator resp. „Außenminister“ der Mathematik in Deutschland
Ein immenser Arbeitsethos und Talent hatten Klein schon 23-jährig auf eine ordentliche Professur an der Universität Erlangen geführt und schließlich nach München, Leipzig und Göttingen, wo er ein internationales mathematisch-naturwissenschaftlich-technisches Zentrum kreierte. Bereits sein „Erlanger Programm“ für die Geometrie wurde mit der ordnenden Kraft des Periodensystem der chemischen Elemente verglichen. Klein formulierte nicht nur weitere Programme für die Mathematik und ihre Anwendungen, sondern für das gesamte System akademischer Lehre und Forschung. Das betraf das Fördern damals neuer Kategorien von Studierenden: Ausländer und Frauen. Das betraf die Reform der Lehre vom Kindergarten bis zur Hochschule. Das betraf eine neue Art der Forschungsfinanzierung durch die Industrie sowie zahlreiche weitere Aspekte, die heute noch aktuell sind.
Kleins Art und Weise, neue internationale Trends zu erkennen und geeignete Maßnahmen in Kooperation mit interessierten Partnern und Entscheidungsträgern umzusetzen, kann beispielgebend auch für aktuelles Herangehen sein.
Sprecherin: Prof. Dr. Renate Tobies, Friedrich-Schiller-Universität Jena
Kontakt: Prof. Dr. Klaus Mecke