Der Weg Frankens nach Bayern steht am Schnittpunkt mehrerer neuerer Forschungsperspektiven. Eine kulturwissenschaftlich ausgelegte regionale Identitätssuche vor Ort, Akkulturation und die in gesellschaftswissenschaftliche Netzwerksysteme eingebundene nation-building sind die Themen. Sie kündigen in Sachen neubayerischer Gemüts- und Stimmungslagen mit den Variablen politischer Integration wie regionaler Separation oder den von sozialanthropologischen Fragen begleiteten Mentalitäts- und Milieurecherchen neue Wege an. Dabei darf das Integrationsthema trotz unbestreitbarer Zentralisierungs- und administrativer Verdichtungserfolge in der Reformära des 19. Jahrhunderts nicht überstrapaziert werden. Regionale Zuordnung bleibt wichtig, gerade wenn es auch um zivilisatorischen Fortschritt geht. So darf man sich berechtigt fragen, ob folgende Notiz für das unterfränkische Pfarrdorf Zell am Ebersberg aus dem Landgericht Eltmann im Jahr 1861 bayerisch oder fränkisch zu deuten ist.