In der Steinzeit der Computertechnik gab es Maschinen, die jeweils eine fest programmierte Aufgabe bearbeiten konnten. Da diese raumfüllenden Kolosse sehr teuer waren, musste man sich sehr schnell überlegen, wie man die Arbeitsweise flexibler gestalten und damit auch mehrere Aufgaben auf einmal erledigen konnte. Man begann die Maschinen mit Programmen über Lochkarten zu füttern. Um das Starten des Einlesevorgangs, das Ende des Einlesens, das Starten des Programms und die Ausgabe der Ergebnisse durchzuführen, war es bereits notwendig, dass die Computer eine Art Vorläufer eines Betriebssystems verwendeten. Nach und nach konnten die - immer noch gigantischen Rechner - mit Speichermedien umgehen und dazu wurde der Teil, der sich um das Management der eigentlichen Programme kümmerte, immer komplexer. Nach und nach entwickelten sich daraus Betriebssysteme. Die Rechner wurden kleiner, leistungsfähiger und die Anforderungen vom reinen Ausführen von Code bis hin zum Scheduling von parallel laufenden Programmen immer komplexer. Gab es in den 80er-Jahren noch einen Zoo von Betriebssystemen für die verschiedensten Plattformen - Mainframe, Heimcomputer, PC, Mac - lief die Entwicklung in den 90er-Jahren auf eine Handvoll Modelle hinaus, die dann in Windows und Unix-artigen Betriebssystemen modernen Datums kulminierte. Obwohl es auch heute noch eine Vielzahl unterschiedlicher Systeme gibt, basieren sie im Prinzip auf den Ideen dieser beiden Modelle. Bis hin zu modernen Servern, PCs, Macs, Embedded Devices und schließlich Smartphones hat sich viel getan.
Der Vortrag stellt die spannende Entwicklung der Betriebssysteme in den letzten 50 Jahren dar. Kennt man ihre Geschichte, wird nicht nur klar, wie und wieso sich die Systeme zur heutigen Form entwickelt haben, sondern auch wie moderne Betriebssysteme funktionieren.