Viele Krankheiten, bei denen sich das Gewebe dauerhaft verändert, wie etwa chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Tumore sowie degenerative Erkrankungen der Muskulatur und des Herzens, hinterlassen einen typischen Fingerabdruck im Gewebe. Bisher werden Gewebeproben entweder im Labor eingefärbt und analysiert oder mit speziellen Endo-Mikroskopen direkt im Patienten nach Anfärben mit Farbstoffen untersucht. Diese Verfahren sind jedoch zeitaufwändig und haben Nebenwirkungen. Eine Alternative sind körpereigene Eiweiße, die in fast allen Geweben vorkommen und an denen sich Umbauprozesse erkennen lassen. Und vor allem: Sie leuchten, wenn sie mit infrarotem Licht bestrahlt werden.
Genau hier setzen Wissenschaftler der FAU an. Doch was im Labor gut funktioniert, hat einen entscheidenden Nachteil: Die Technik ist bisher zu groß für den Einsatz im Körper. Daher wollen die Forscher diese sogenannte Multiphotonen-Bildgebung derart verkleinern, dass sie in Endoskope oder sogar in Nadeln passt. Außerdem arbeiten sie an einem Multi-Photonen-Atlas, in dem sie die Gewebeveränderungen, die bislang noch viele Rätsel aufgeben, beschreiben wollen.