Marius und die copernicanische Wende.
Im Jahr 2024 hat der markgräfliche Hofastronom Simon Marius seinen 400. Todestag, ein willkommener Anlass um an den berühmten fränkischen Astronomen zu erinnern.
Der Übergang vom geozentrischen zum heliozentrischen Weltbild vollzog sich über mehrere Etappen. Mit Nicolaus Copernicus war nur gezeigt, dass vom mathematischen Standpunkt nichts gegen eine zentrale Sonne spricht, Tycho Brahe steigerte die Beobachtungsgenauigkeit erheblich, aber erst die Erfindung des Teleskops brachte Bewegung in die Debatte und ließ die Monde von Jupiter und die Phasen der Venus erkennen. Zu beidem forschten zeitgleich Galileo Galilei und Simon Marius. Letzterer war ein genauer Beobachter und lehnte das antike Weltbild bereits ab, wollte sich aber nicht zum Copernicanismus durchringen. War dies Dummheit oder hatte er wissenschaftliche Gründe, basierend auf unterschiedlichen Interpretationen der Fernrohrentdeckungen und was war seine Alternative? Der Vortrag stellt die Beobachtungen anschaulich vor, zeigt die Argumente in ihrem historischen Zusammenhang und macht sichtbar, wie sich im 17. Jahrhundert Himmel und Erde näherkamen.