Bürgerbeteiligung an und in den Wissenschaften ist gesellschaftlich und politisch erwünscht. So hat beispielsweise die Bundesregierung in ihren geltenden Koalitionsvertrag das Ziel aufgenommen, „Bürgerinnen und Bürger und die Akteure der Zivilgesellschaft konsequent in die Diskussion um Zukunftsprojekte und die Ausgestaltung von Forschungsagenden ein[zu]binden [und] neue Formen der Bürgerbeteiligung und der Wissenschaftskommunikation [zu] entwickeln und in einem Gesamtkonzept zusammen[zu]führen“. Wissenschaft braucht Bürgerbeteiligung will sie ihre Legitimität als ein gesellschaftlich legitimiertes Teilsystem nicht aufs Spiel setzen. So die eine Seite. Bürgerbeteiligung in und an der Wissenschaft beinhaltet die Gefahr, dass die bewährten Standards guter wissenschaftlicher Praxis unterhöhlt werden könnten und über eine solche Öffnung der Wissenschaft noch stärker partikulare Interessen ein größeres Gewicht bekommen könnten. So die andere Seite. Anhand einer Analyse der aktuellen Entwicklungen in der Brustkrebsforschung, in deren Kontext diese Fragen unmittelbare Praxisrelevanz haben, untersucht Prof. Dr. Peter Dabrock in seinem Vortrag, in welchem Maße aktuelle Forschungsansätze in der Krebsforschung auf Bürgerbeteiligung angewiesen sind und welche Rückwirkungen sich hieraus für die Standards der wissenschaftlichen Praxis ergeben.