Vor genau 70 Jahren fand im Schwurgerichtssaal des Nürnberger Justizpalasts ein historisches Ereignis statt: Der Prozess gegen die Hauptschuldigen des nationalsozialistischen Terrorregimes wurde eröffnet und die Angeklagten mussten sich wie gewöhnliche Verbrecher vor der Weltöffentlichkeit verantworten. Niemals vorher war es gelungen, Staatenlenker und hohe Militärs zu verurteilen und ihre
Taten als Verbrechen an der Menschheit zu brandmarken. Dieser neue Ansatz stieß zwar auf erhebliche Kritik, folgte aber der Maxime, dass die monströsen Verbrechen nicht ungesühnt bleiben dürften. Erst nach Ende des Kalten Kriegs lebte diese Idee wieder auf und gipfelte schließlich in die Gründung des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag.
In seinem Vortrag erklärt Prof. Dr. Christoph Safferling, wie sich das Völkerstrafrecht ausgehend von Nürnberg bis heute entwickelt hat, spricht aktuelle Probleme an und zeigt, was wir heute noch von den Nürnberger Prozessen lernen können.