Der Satz „Die Rose ist rot“ gilt schon immer als Muster für eine elementare empirische Aussage, über deren Gültigkeit man sich durch schlichten Augenschein überzeugen kann. Bei näherer Betrachtung verfliegt allerdings dieser Eindruck der Klarheit und Einfachheit: Ist die Farbe eigentlich eine Eigenschaft eines Gegenstandes oder nicht eher eine Eigenschaft des einfallenden Lichts? Oder ergibt sich der Farbeindruck erst als Folge einer Interaktion von Licht und Gegenstand? Oder hat die Farbe unmittelbar gar nichts mit der Beschaffenheit der Welt zu tun, sondern entsteht erst und ausschließlich in unserem Kopf? Wenn wir im Vortrag einigen dieser Fragen nachgehen, stoßen wir in wichtige Bereiche der philosophischen Erkenntnistheorie vor und werden dabei die Erfahrung machen, dass Theorie keineswegs immer grau und dröge sein muss, sondern auch bunt und spannend sein kann.