Noch 2011 wurden während des Arabischen Frühlings internetbasierte Medien als Heilsbringer gefeiert. Die Rede war von der „Internet-Revolution“. Der Internet-Pionier Jared Lanier kritisierte diese Debatte gar als einen Zustand der „narzisstischen Ekstase“. Sechs Jahre später zeigt sich einerseits die Begrenztheit der Veränderungskraft von Digitalisierung. Autokraten nutzen Facebook und Co. als Plattform der Selbstinszenierung und verfolgen darüber gleichzeitig politisch Andersdenkende. Andererseits bleibt das Internet ein beschützter Raum für oppositionelle Akteure und für Autokraten ein Stressfaktor. Der Vortrag versucht diese Phänomene aus politikwissenschaftlicher Perspektive anschaulich einzuordnen und zu beleuchten.