In ganz Europa kommt es ab etwa 50.000 Jahren vor heute zu einem Wechsel der Träger:innen ganz verschiedener kultureller Gruppen: die zuvor im westlichen Eurasien verbreiteten Neandertaler:innen werden durch Angehörige des anatomisch modernen Menschen abgelöst – zunächst allmählich, ab etwa 44.000 Jahren vor heute dann flächendeckend. Bis heute werden verschiedene Szenarien diskutiert, anhand derer die Datenlage verschiedener Quellengattungen erklärt werden soll. Die Modelle reichen von einem Aussterben der Neandertaler:innen bei gelegentlichem Genfluss bis hin zu einer mehr oder weniger regelhaften Vermischung beider (Unter-)Arten. Der Vortrag versucht, einen Überblick über die aktuelle Forschung zu geben und bezieht dabei neueste Forschungsergebnisse des Lehrstuhls für Ältere Urgeschichte in die Überlegungen ein.