Tamassos war einer der bedeutendsten antiken Stadtstaaten im Zentrum der Insel Zypern während des 1. Jahrtausend v. Chr. Es beherrschte einen Teil der reichen Kupferlagerstätten Zentralzyperns. Gewinnung, Verarbeitung und Export des Metalls, das im Mittelmeerraum nur in wenigen Regionen ansteht, von Zypern aus daher in fast alle Gebiete des Mittelmeerraumes verhandelt wurde, legte die Grundlage für die ökonomische Prosperität der Stadt, deren Blütezeit im 7. und 6. Jh. v. Chr. durch die bereits 1889 entdeckten, wissenschaftlich aber nie systematisch bearbeiteten Königsgräber bezeugt wird. Die reiche und differenzierte Architektur der Kammergräber mit Quaderwerk, mit Schmuck durch reliefierte Volutenkapitelle, Scheintüren und Scheinfenster, Nachahmung hölzerner Deckenarchitektur in Stein ist auf Zypern singulär, findet jedoch Vorbilder in der hochentwickelten Baukunst des benachbarten Phönikien.