Ein Podcast von Studierenden für Studierende und alle, die sich für die Themen der Erlanger Buchwissenschaft interessieren.
Worum es in dieser Folge geht und was wir euch mitgebracht haben
In dieser Folge, ‚Orchids in between‘, erzählt Laura ab Minute 00:17 von ihren persönlichen Erfahrungen, die sie sammeln konnte, als sie noch ein großes Fach studiert hat. Dort waren vor allem Zuständigkeiten ein Problem. Im Unterschied dazu fühlt sie sich beim Orchideenfach, bzw. kleine(re)n Fach Buchwissenschaft sehr gut aufgehoben. Ab Minute 02:30 berichtet Vanessa vom umgekehrten Fall, da sie, bevor sie zur Buchwissenschaft gewechselt ist, ein sehr kleines Fach studiert hat. Sie fühlte sich, ähnlich wie Laura, dort ein wenig allein gelassen und auf sich gestellt.
Was ist ein kleines/Orchideenfach?
Diese Frage diskutiert Sandra mit Laura und Vanessa ab Minute 05:37. Anders, als angenommen, ist ein Fach nicht allein deswegen als klein anzusehen, weil es wenige Studierende gibt, sondern wenn es wenige Professuren und Standorte hat. Für Laura bedingt sich das Ganze allerdings, so dass das Vorhandensein weniger Lehrpersonen zugleich auch weniger Studierende nach sich ziehen sollte. Sandra weist hier auf den Betreuungsschlüssel hin, der sich abhängig von der Relation zwischen Anzahl an Professuren und Anzahl Studierender verändert und eine mehr oder weniger intensive Betreuung der Studierenden zulässt. Ein kleines Fach mit wenigen Professuren, aber einer relativ hohen Studierendenzahl führt somit dazu, dass sich der Betreuungsaufwand der einzelnen Professorin oder des einzelnen Professors erhöht, zugleich zeigt sich daran auch ein starkes Interesse seitens der Studierenden am Fach. Sandra geht in diesem Zusammenhang noch darauf ein, dass weiteres Lehrpersonal nicht mit in die Berechnungen einfließt, obwohl es auch Dozierende gibt, die nicht den Status einer Professorin oder eines Professors haben.
Was ist das Besondere an kleinen/Orchideenfächern?
Ab Minute 15:11 hinterfragt Sandra, weshalb auch und vielleicht besonders kleine Fächer eine ‚Daseinsberechtigung‘ haben. Hierfür zieht sie einen Analogieschluss zur Buchbranche, indem sie auf unabhängige Verlage oder Independent Buchhandlungen sowie Independent Magazine verweist. Auch wenn sich diese Formen zunächst auch dadurch auszeichnen, dass es wenige Mitarbeitende oder Mitwirkende gibt, weisen sie noch weitere Besonderheiten auf. Sie widmen sich Themen, die abseits des ‚Mainstreams‘ liegen. Daraus lassen sich eine bestimmte Haltung und eine spezifische Herangehensweise ableiten, die möglicherweise noch mehr Herzblut und zugleich stärkere Erklärungsnöte mit sich bringen. Solche Formen ebenso wie kleine Fächer beleben gerade die ‚Masse‘. Ab Minute 21:14 hinterfragt Vanessa kritisch, inwieweit das Vorhandensein von kleinen Fächern an Universitäten problematisch ist, weil sie nicht bestimmte Zielvorgaben wie Studierendenzahlen erreichen. Ihrer Meinung nach ergibt sich gerade durch das Nebeneinander von großen und kleinen Fächern eine gewisse Vielfalt, die wiederum attraktiv für Studierende sein kann. Ab Minute 27:20 beleuchten Vanessa und Laura die studentische Perspektive. Vanessa verweist hierzu darauf, dass Studierende, die ein kleines Fach studieren, sich bewusst dafür entschieden haben. Vanessa betont die gemeinsame Interessensbasis, die hier vorhanden ist und auch vorhanden sein muss, sowie die Überschaubarkeit der Beteiligten. Außerdem weist sie auf die Bandbreite an theoretischen Zugriffen und die kreativen Betrachtungsweisen hin. Ab Minute 34:45 bringt Sandra auf den Punkt, dass mit Bezug auf kleine Fächer einerseits von Seiten der Studierenden Leidenschaft sehr wichtig ist. Andererseits braucht es gerade hier Multiplikatoren, die für die Sichtbarkeit von kleinen Fächern sorgen. Dabei spielt es dann auch eine Rolle, dass ein korrektes Bild vom Fach vermittelt wird. Ab Minute 39:12 gehen Vanessa und Laura auf die Berichterstattung zu kleinen Fächern ein. Diese werden dort teilweise als ‚Exoten‘ bezeichnet, teilweise deren besonderen Chancen, die sie bieten, herausgestellt und teilweise deren Relevanz betont.
Zusammenfassung und Learnings
Ab Minute 45:42 fassen Vanessa, Laura und Sandra am Beispiel der Buchwissenschaft zusammen, was die Besonderheit speziell dieses kleinen Fachs ausmacht. Vanessa nennt hier die inhaltliche Bandbreite, Laura betont die Themen, die eine Rolle spielen und Sandra geht auf die zahlreichen interdisziplinären Bezüge ein.
Unser Denkanstoß für euch
Ab Minute 47:48 gibt Sandra als Denkanstoß zu hinterfragen, ob und inwiefern die Größe eines Fachs eine Rolle gespielt hat oder spielt.