- Den Humanisten galt es als Phase der „Dunkelheit“, die sich zwischen der von ihnen geschätzten Antike und ihrer eigenen Zeit entspann; seit dem beginnenden 18. Jahrhundert ist es Teil einer auch an der Universität gelehrten Geschichtswissenschaft: das Mittelalter. Allgemein versteht man darunter den Zeitraum von etwa 500 bis ungefähr 1500, in dem sich aus der Sicht eines heutigen Betrachters Bekanntes und Unbekanntes auf eigentümliche Weise mischen. Viele Charakteristika der Epoche begegnen zwar auch in der Gegenwart. Gleichwohl finden sich bei genauerem Hinsehen zahlreiche Aspekte in der mittelalterlichen Geschichte, die fremdartig und rätselhaft wirken. Ausgehend von Beobachtungen zur Konstruktion des Mittelalters als Epoche der Geschichte durch die Humanisten bietet die Vorlesung einen Überblick über verschiedene zentrale Phänomene mittelalterlichen Lebens und mittelalterlicher Kultur.
- Empfohlene Literatur
- Hans-Werner Goetz, Proseminar Geschichte: Mittelalter, Stuttgart 4. Aufl. 2014; Harald Müller, Mittelalter, Berlin 2008; Jörg Schwarz, Das europäische Mittelalter I: Grundstrukturen – Völkerwanderung – Frankenreich, II: Herrschaftsbildungen und Reiche 900-1500, Stuttgart 2006.