Die sehr unterschiedlichen Auswirkungen des arabischen Frühlings auf die Republiken und Monarchien des Nahen Ostens stehen im Mittelpunkt eines Vortrags am Institut für Politische Wissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU): Am 12. Dezember beleuchtet Prof. Dr. Christoph Schumann, Inhaber der Professur für Politik und Zeitgeschichte des Nahen Ostens an der FAU, im Kollegienhaus, Raum 2.011, Erlangen, die aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten. Beginn ist um 18.15 Uhr.
Zwei Jahre nach Beginn des arabischen Frühlings hat sich gezeigt, dass die Monarchien weit weniger durch die Entwicklungen herausgefordert wurden als die Republiken. Aber auch in den Republiken verliefen die Revolutionen sehr unterschiedlich: In Ägypten und Tunesien wurden die autokratischen Präsidenten gestürzt und die sich auf Kosten der Bevölkerung bereichernden Regierungsparteien aufgelöst – ihre Verfassungs- und Rechtsordnungen blieben jedoch bestehen. Im Gegensatz dazu haben die Revolutionäre in Libyen das alte System Muammar Gaddafis restlos beseitigt. Dasselbe strebt nun auch die Opposition in Syrien an.
In seinem Vortrag geht Professor Schumann von einer grundsätzlichen Unterscheidung zwischen der politischen Ordnung des Staates und der diese beherrschenden Regime aus. Dabei erörtert er die Frage, wie sich die offensichtlich unterschiedliche Legitimität von Republiken und Monarchien in der gegenwärtigen arabischen Welt erklärt.
Prof. Dr. Christoph Schumann ist seit 2009 Leiter der Professur für Politik und Zeitgeschichte des Nahen Ostens an der FAU. Er studierte Politikwissenschaft, Geschichte und Islamwissenschaft in Würzburg, Damaskus und Erlangen. Seine Forschungsinteressen umfassen politische Ideologien, die politische Ideengeschichte und der Wandel der politischen Systeme im Nahen Osten.