Wird heute über Globalisierung gesprochen, versteht man darunter vornehmlich die Entwicklung transnationaler Märkte für Waren, Kapital und Arbeit. Dagegen wird die weltweite Ausbreitung von Wissen etwa in Form neuer Technologien oder Ideen als separater Vorgang betrachtet. Doch in der Geschichte der Menschheit waren globale Austauschprozesse stets auch von Wissenstransfer begleitet. Die heutige Situation ist das Ergebnis dieser historischen Prozesse und kann letztlich nur verstanden werden, wenn man auch die Wissensdimension berücksichtigt. Indem wir die Rolle des Wissens in diesen historischen Prozessen analysieren, verbessern wir also auch unser Verständnis der gegenwärtigen Globalisierung sowie künftiger Entwicklungen. Wir werden damit auch Antworten auf Fragen finden wie die, ob die Ökonomie des Wissens vorwiegend durch andere Globalisierungsvorgänge bestimmt wird, oder ob sich ihre Autonomie stärken lässt und damit auch ihr Potential, solche Prozesse zu lenken.