Seit Juli 2022 sind im "Blauen Haus" in der Ulrich-Schalk-Straße 3a das Multimediazentrum (MMZ), das Rundfunkstudio (RFS) und funklust e.V. unter einem Dach vereint. In diesem Podcast berichten die Akteure dieser Einrichtungen aus dem blauen Haus über Ihre FAU-weite Arbeit.
Sebastian Schroth, Chefredakteur Radio von funklust e.V., ist in dieser vierten Folge der Gesprächspartner und unterhält sich über Geschichte, Struktur und Sendeformat der Campusmedien funklust.
Das Medienzentrum Blaues Haus. Ein Podcast über die zentrale Servicestelle für Audio- und Videoproduktion der FAU.
Die Campusmedien funklust e.V. sind ein trimediales Angebot von Studierenden für Studierende. Sie berichten in professioneller, journalistischer Arbeit tagesaktuell über Interessantes und Wissenswertes aus der FAU und darüber hinaus. Unser Gast heute ist Sebastian Schroth, Chefredakteur im Ressort Radio. Hallo Seb!
Freut mich, hi!
Schön, dass du da bist, aber ist es nicht ein wenig seltsam, selbst jetzt zu antworten, selbst an einem Mikrofon in einem Podcast zu stehen?
Es ist weird, ja. Also vor allem in diese Richtung, dass ich jetzt nicht der Heini bin, der die Fragen stellt. Ansonsten bin ich schon gewohnt hinter dem Mikro zu stehen, durchaus.
Gleich die Frage für die Menschen, die uns hier nicht sehen können, wo genau seid ihr im Blauen Haus?
Wir sind im Erdgeschoss, dort haben wir unsere Produktions- und Redaktionsräume und dann tatsächlich auch das Rundfunkstudio. Lagern eben aber auch Equipment im Keller und das ist eben eines der großen Vorteile, die ich hier finde, dass man Platz hat. Platz vor allem für Technik, aber auch zum Verweilen, für einfach Zeit zu verbringen. Und da haben wir auch schöne Sofa-Sitzecken im Studio und das finde ich sehr schön.
Also für kreatives Teamwork?
Absolut.
Der Thomas hat ja letzte Folge schon ein bisschen über die Genese dieses Rundfunkstudios berichtet, aber was vielen vielleicht noch nicht klar ist, die uns zuhören, was genau sind die Campus-Medien?
Ja, da kommen wir gleich schon zum Knackpunkt. Die Gretchen-Frage, wir sind die studentische Medieninitiative an der FAU und beschäftigen uns eben mit all dem, was irgendwas mit Medien zu tun hat. Das heißt, egal ob ein Studium mit Physik oder Alumni oder dann tatsächlich Philosophie, irgendwas an der FAU. Und wir alle haben eins gemeinsam, nämlich die Liebe für Radio, Video oder Web, trimedial bewegen wir uns und das finden wir auch immer sehr cool. 1998 wurde UniMax gegründet, das heißt, funklust, so wie es heute ist, hat seine Anfänge schon vor der Jahrtausendwende und wurde dann zusammengeschlossen mit BIT-Express und UniTV, einer ITM-Initiative. Und heute sind wir dann auch nicht nur eben Hochschulgruppe, sondern auch eingetragener Verein und haben Ressortleitungen, Vorstand, alles Mögliche. Und da sind wir tatsächlich auch so, dass wir klar FAU-relevanten Inhalt machen, in dem, was wir trimedial machen, sind aber tatsächlich inhaltlich vollkommen unabhängig.
Ich erinnere mich selber an mein eigenes Studium. Ich habe 1990 bis 92 hier in Erlangen Theaterwissenschaften und Germanistik studiert. Auch da gab es schon diesen kleinen Raum in den Theaterwissenschaften mit diesem Medienstudio und ich kann mich auch noch sehr gut erinnern, wie wir da unsere ersten Versuche von selbst gemachten Radio geschnitten haben, damals teilweise noch auf Kassette aufgenommen. Ich weiß nicht, ob ihr das noch kennt, das sind diese Dinger mit diesen zwei Spulen, die man mit dem Bleistift hin und her kurbeln können.
Und dann zurück.
Was sind eure Veröffentlichungskanäle? Wie empfangen wir die Campus-Medien?
Ich habe sie gerade schon angesprochen. Trimedial, das ist das, was wir uns auf die Stirn schreiben. Wir bewegen uns in allen drei Medien, Radio, Video und Web. Und dann laufen unsere Audiokanäle heiß immer mit den Beiträgen, die wir vorproduzieren und dann eben auch YouTube für die Videos, klar, und dann das Ganze ergänzt durch eine Webseite, wo dann vollkommen frei auch das geschrieben werden kann, was man im Fernsehen gesehen hat, Rezensionen, aber auch Hintergrundberichte zu all dem, was wir machen und dann natürlich so Schmiede.
Und Radio bedeutet auch wirklich im Autoradio über DAB empfangbar?
Richtig, exakt. Das aber nur im Raum Nürnberg tatsächlich.
Habt ihr da irgendwelche Zahlen, wie viel Hörer*innen ihr habt?
Da bin ich jetzt überfragt, das ist dann eine Frage ans Technikresort von uns. Wobei, was ich von Max Neo weiß, das ist ein Ausbildungsradio Nürnberg, da werden unsere Sendungen immer Montag und Dienstags auch live übernommen. Da sind die Zahlen, das ist schon in gutem vierstelligen Bereich.
Das ist ja schön. Wie schaut denn euer Programm aus?
Unser Programm sieht so aus, dass wir jede Woche mindestens zweimal on air gehen mit unseren Sendungen, "funklust Auftakt" und "funklust Mischpult".
Und die sind live?
Die werden live produziert, das Mischpult ist eine Kultur- und Musiksendung, der Auftakt ist eine Newsendung mit aktuellen Themen rund um den Campus. Die Mordation steht live im Studio, das kann man auch über ein Visual Radio Stream sehen, wer uns da mal zuschauen will. Und das wird ergänzt durch vorproduzierte Beiträge.
Also ganz analog zu einem...
...richtig, zu einem richtigen Radio und ganz analog auch dann zu den professionellen Fernseh- oder Radiosendern haben wir dann auch CVDs, also Chef oder Chefin vom Dienst, die dann den organisatorischen Überblick hat. Über all das, was an Beiträgen ansteht, an Interview-Gästen. Wir haben jede Woche Interview-Gäste da und auch immer tagesaktuelle Themen. So sieht unser Programm aus und neben dem, was wir wöchentlich machen, diese zwei Sendungen haben wir auch immer noch Sonderformate, die dann je nach Kapazität und kreativen Output ausgestrahlt werden.
Das heißt, die tägliche Arbeit ist tatsächlich auch so was wie Recherche, unterwegs sein, nach Themen suchen, welche Themen sind relevant. Wie schaut das aus? Wie teilt ihr euch da auf?
Das läuft dann über unsere Redaktionssitzung. Da treffen wir uns jede Woche am Mittwoch, setzen uns zusammen mit allen, die gerade in der Redaktion tätig sind und besprechen aktuelle Beitragsproduktionen, die dann außerhalb von den live-Sendungen stattfinden heißt Recherche, Interviewführung, Schnitt und so weiter. Produktion, das läuft dann alles individuell und da kann dann jede Person selbst gucken, wie sie sich die Zeit einteilt und dann wird es in der Sendung live gespielt.
Ihr seid studentische Initiative, gibt es denn irgendeine Art von Lehrstuhl, eine Art von Professor*in, die euch betreuen?
Nein, das ist tatsächlich vollkommen unabhängig von irgendeinem Lehrstuhl oder einer Professur, an der wir tätig sind. Wir sind rein studentisch organisiert, ohne irgendeine Zugehörigkeit. Sind natürlich die Campusmedien der FAU, aber müssen nicht zwingend über die FAU berichten. Wir haben klar FAU-relevante Themen. Und besprechen da auch regelmäßig, was kann man studentisch machen für unsere Zielgruppe, klassische Studis.
Das heißt, es gibt auch nicht jetzt sozusagen einen Auftrag der FAU, dass ihr über etwas ganz bestimmtes berichten müsst oder so, irgendwas gibt es gar nicht?
Nein, das gibt es nicht. Die FAU stellt uns ganz wichtig nur die Räumlichkeiten, heißt Rundfunkstudio und eben auch die nötige Software, um dann Schnitt und so weiter gut zu machen und dann eben auch sendefähig zu sein. Und wir wissen, wir haben ja ein Studio, das ist auf dem Stand vom BR. Das ist jetzt nicht etwas, was man einfach mal so zu Hause sich aufbaut. Und darüber sind wir sehr dankbar, dass wir hier eben diese Möglichkeit haben. Wir sind aber tatsächlich, wie gesagt, an niemanden gebunden, sodass dann unsere Aufgabe ist, im Gegensatz dazu, dass wir das nutzen dürfen, die Ausbildung und dann eben die Weiterbildung der Medienkompetenz als funklust e.V. an der FAU, um die Journalisten für morgen auszubilden.
Das Verein hat als Aufgabe, euch als Studierende an die Medienkompetenzen, an das aktive Mediengestalten heranzuführen?
Richtig, um auf die große, weite Welt der Medienlandschaft vorzubereiten, richtig.
Das heißt, die Arbeit, die ihr tut, ist ehrenamtlich. Ihr kriegt dafür kein Geld?
Exakt. Wir sind vollkommen ehrenamtlich organisiert, gemeinnütziger, eingetragener Verein und finanzieren uns lediglich durch die Mitgliedsbeiträge und dadurch können wir dann Equipment finanzieren.
Das heißt, Equipment gehört dem Verein dann auch oder ist das auch von der FAU gestellt?
Teils, Teils. Natürlich Equipment, Rundfunkstudio von der FAU und dann eben auch manch andere Software oder Kamera. Wir haben aber tatsächlich auch als Verein, als Hochschulgruppe für uns Equipment, dass wir dann über die Mitgliedsbeiträge oder beispielsweise projektbezogene Förderungen von der BLM finanzieren.
Und das bleibt dann im Keller, im Lager und da für nächste Generationen weiterverwendet?
Exakt, genau.
Habt ihr das Gefühl, es kennen schon, weil ich vorhin eingangs erwähnt habe, vielleicht kennt euch noch nicht jeder, habt ihr das Gefühl, es kennen euch genug oder kann da noch was passieren?
Da kann natürlich immer noch was passieren. Es ist Luft nach oben in jeder Zeit. Wir sind tatsächlich durchaus präsent bei der Unileitung oder auch dann bei den Studis, vor allem an der Philfak, weil wir auch als Schlüsselqualie bei den Lehrveranstaltungen gelistet sind. So kennt man uns da, tatsächlich auch überregional. Da kann ich ganz stolz sagen, dass wir eben auch die Preise gewonnen haben. Die vor allem dann auch die BLM ausschreibt oder dann in Fürth manche Hörspielpreise. Das heißt, überregional dann auch schon durchaus bekannt. Ganz witzig auch für die Radio-Chefreaktion, muss ich sagen, ist tatsächlich auch, dass wir ab und zu, weil du gefragt hast, Bekanntheit oder kennt man uns, Empfangsberichte bekommen von Mittelwelle Hobby-Bastlern, die da immer auch QSL-Karten von uns erwarten, dass sie uns empfangen haben über ihre Hobby-Basteleien aus Neuseeland, vor allem Skandinavien immer.
Das ist natürlich schön. Wollen wir da vielleicht jetzt hier die Gelegenheit nutzen, einen kleinen Werbeblock einzufügen für neue Mitglieder?
Gerne. Also wir suchen immer neue Mitglieder, vor allem dann für den Technikbereich, denn was viele nicht sehen. Funklust, das ist ja nicht nur redaktionell, irgendetwas mit Medien, dass man sich austoben kann im Radio, Video oder Webbereich, sondern das ganze Technische, die technische Infrastruktur hinter dem Ganzen, was dann rausgeht, die muss natürlich auch betreut werden. Und da dann gerne melden, wer man Interesse hat, an einem Kabel-Salat, den zu entwirren.
Wer kann sich alles melden?
Jeder. Alle können mitmachen, die in irgendeinem Verhältnis zur FAU stehen. Heißt nicht nur Studis, das ist natürlich unsere Hauptzielgruppe, aber auch Mitarbeiter.
Angestellte?
Angestellte durchaus. Wir haben Doktoranden, wir haben Mitarbeiter bei uns, die tatsächlich dann auch schon bei uns Mitglied im Verein sind und sich einfach mal ausprobieren im Bereich der Medien.
Das heißt, theoretisch könnte ich auch jetzt bei euch Mitglied werden?
Du bist herzlich eingeladen.
Na, das werde ich mir überlegen. Gibt es, Sebastian, gibt es einen Wunsch für Funklust in die Zukunft? Die Möglichkeiten im Internet werden immer massiver, immer, ja aberwitziger kann man fast sagen, gibt es von euch einen Wunsch in die Zukunft?
Was ich gerade merke hier im Blauen Haus, ist, dass hier super viel Know-how ist und dass hier MMZ, RFS und funklust unter einer Decke wohnen. Und das sollte man nutzen, nicht nur für funklust, nicht nur für das MMZ oder RFS, sondern dass insgesamt an der FAU gibt es ja super viele kleinere Gruppen, Engagements, die irgendwas mit Medien machen, um zu gucken, was kann man Podcast technisch machen, was kann man videotechnisch machen. Da braucht es eine Anlaufstelle und dann laufen alle Läden hier heiß.
Und genau deswegen machen wir ja auch diesen Podcast, dass das in der Allgemeinheit bekannt wird. Vielen Dank Sebastian für diesen kurzen Einblick in funklust, dass wir funklust ein bisschen bekannter machen konnten.
Gerne.
In der nächsten Folge des Podcasts zum Medienzentrum Blaues Haus geht es dann um Aufzeichnung und Streaming von Veranstaltungen, was wir ja im MMZ anbieten. Gast ist dann Barbara Kloiber, die für die gesamte Organisation dieser Aufzeichnungen zuständig ist. Für heute. Vielen Dank und haben Sie eine gute Zeit.
Das Medienzentrum Blaues Haus. Wir unterstützen Sie bei Ihrer Audio- und Videoproduktion.