Das Medienzentrum Blaues Haus. Ein Podcast über die zentrale Servicestelle für Audio- und Videoproduktionen an der FAU.

In der heutigen Folge des Podcasts zum Blauen Haus geht es um die Mediengestaltung, insbesondere die Filmproduktionen. Von der ersten Idee über das Drehbuch bis hin zur Postproduktion gibt es Fachkräfte am MMZ. Heute sind zwei von ihnen in der Sprecherkabine. Gäste sind zum einen Jorge und zum anderen Santtu. Hallo Santtu, herzlich willkommen. Gleich die erste Frage. Welche Art von Clips bzw. Filmen werden am MMZ produziert?

Wir arbeiten hauptsächlich in der Wissensvermittlung. Wir haben ein paar Wissensformate, so zu sagen, wie 2 Minuten Wissen zum Beispiel, was viel mit Schülermarketing zu tun hat oder überhaupt mit der Akquise von neuen Studierenden. Auf der anderen Seite ganz klare Image Clips, die für Institute oder Lehrstühle hergestellt werden. Und der dritte Bereich sind dann Filme für die Öffentlichkeitsarbeit der FAU.

Wer sind die Auftraggeber? Jorge, kannst du da vielleicht ein bisschen das eingrenzen? Wer eure Dienste in Anspruch nimmt?

Also im Prinzip kann jedes Department, jeder Teil, der zur Uni gehört, zu uns kommen und quasi unsere Dienste in Anspruch nehmen, um ihrem Bereich nach außen darzustellen oder nach innen und mit einem Video wie Image Clips oder Grußworten in jeglicher Form darzustellen.

Also es ist so, ihr werdet angerufen: "Hallo, wir sind hier vom Department so und so, wir brauchen einen Film. Habt ihr Zeit, könnt ihr das machen?"

So findet im Prinzip der erste Kontakt statt. Und dann fragen wir nach in welcher Form, was stellt ihr euch vor? Dann kommt es zu einem Gespräch in wie die Arbeit aussehen könnte und welche Vorstellungen die einzelnen Auftraggeber auch haben. Und dann machen wir uns einen Kopf wiederum und setzen das Ganze einvernehmlich um.

Santtu, wir entstehen dann aus diesen Anfragen, Drehbücher, ganzes Kripte, wie entwickelt ihr das? Habt ihr dann einen Plan beim Vorgehen?

Wir bieten es an, dass wir auch die konzeptionelle Arbeit von Anfang an übernehmen. Wir erstellen Skripte, richtige Drehbücher kann man das meistens nicht nennen. Also dass man da wirklich mit Skizzen Szene für Szene wie bei einem Spielfilm dann schon vorher vorplant. Aber es ist auch so, dass aus Etaggründen die Auftraggeber oft diese dann doch sehr zeitaufwendige Vorarbeit vor dem ersten Dreh gerne selber übernehmen.

Und sie wissen dann wahrscheinlich auch sowieso, was sie gerne zeigen wollen und sparen euch damit ein bisschen Arbeit?

Es ist für uns natürlich auch in manchen Fällen sehr schwierig, den Fachbereich ganz adäquat darzustellen, schon mal textlich. Da fehlt uns oftmals das Fachwissen, weil wir an dieser Volluniversität natürlich mit sehr vielen Themen dann auch konfrontiert werden. So ist es oft für alle Beteiligten besser, dass ein Skript vorgelegt wird, was wir dann wiederum ein bisschen noch überarbeiten, nicht inhaltlich, sondern eher die Form betreffend, es in eine Filmsprache übersetzen sozusagen.

Jorge, wie findet ihr denn dann die Drehorte, wenn zum Beispiel ein Department oder überhaupt ein Auftraggeber da euch freie Wahl lässt? Die FAU ist groß, wir haben viele Räumlichkeiten, viele Flächen zur Verfügung. Wie findet ihr Drehorte?

Natürlich kennen wir Drehorte, die sich oft bewährt haben. Es kommt natürlich auch immer auf das Genre an und auch auf den Lehrstuhl, den Inhalt, den es vermitteln möchte. Oft suchen wir auch dann im Department selbst, lassen uns Vorschläge von denen geben, wo diese Filme sich abspielt, also was dort gezeigt wird. Und dementsprechend ist es dann eigentlich klar, ja, im Labor, dann gehen wir zu denen ins Labor, oder es ist über den studentischen Alltag ist, dann ist es oft der Schlosspark zum Beispiel oder vor der Orangerie, die sich einfach bildlich schön darstellt.

Santto, wie ist denn eure technische Ausstattung? Muss man sich da vorstellen, da kommt so wie beim professionellen Sender, zum Beispiel den BR, ein ganzes Filmteam an oder was bringt ihr so mit an den Drehort?

Wir sind ein kleines Team. Unterwegs sind wir meistens nur zu zweit, sprich wir müssen ein Equipment haben, das portable ist, das sich leicht transportieren lässt und da beschränken wir uns dann doch meistens auf eine Kamera. Haben vielleicht noch eine GoPro mit dabei, um sie irgendwo anzubringen. Das ist eine ganz kleine. Das ist praktisch so eine Actioncam, mit der man jetzt nicht die tollsten Aufnahmen machen kann, aber man kann sie überall anbringen.

Drohnen auch?

Wir fliegen auch Drohne, ja.

Macht dann schöne Übersichtsaufnahmen.

Das gehört heutzutage, denke ich, zum Look dazu.

Was müsst ihr alles nachbereiten, wenn ihr gedreht habt? Postproduktion, Stichwort, was passiert alles in der Nachbereitung, macht das dann noch viel Arbeit oder dreht ihr mit möglichst wenig Verschnitt?

Wir versuchen ein gutes Drehverhältnis sozusagen hinzubekommen, dass wir nicht, also passiert natürlich durch die Planung. Je besser man vorbereitet ist, umso zielgerichteter kann man dann auch drehen. Die Nachbearbeitung bezieht sich hauptsächlich auf die Color Correction. Wir drehen nämlich in so genannten C-Lock, also einem Format, was wenig Kontraste hat. Ich will da jetzt gar nicht so in die Details eingehen, aber das muss auf jeden Fall Farb-nachbearbeitet werden. Im Schnitt kommen dazu dann noch Animationen. Gerade bei Wissensformaten und Wissensvermittlungen lässt sich vieles dann nur durch Animationen darstellen, die wir auch gerne übernehmen.

Jorge, der Albtraum eines Spielfilms-Regisseurs eines Spielfilms-Cutters: Man stellt fest, da fehlt eine Szene, da stimmt der Anschluss nicht. Passiert es denn auch bei euch, dass ihr manchmal Nachdrehs machen müsst?

Sicherlich kommt das auch vor, wir versuchen es zu vermeiden, weil die Zeit der Lehrenden oder der Personen an der Uni auch begrenzt ist. Es ist immer schwierig, es dann jemanden wieder festzubinden und für einen Tag dann freizuschaufeln. Dann kann man noch überlegen, ob man diese Szene jetzt wirklich braucht. Oft wird ja auch viel mehr gedreht, als man dann im Schnitt oder im Endprodukt dann auch wirklich einsetzt, weil die Kürze macht es dann doch aus. Dann fällt auch vieles raus. Ja, aber natürlich kommt es vor und dann muss man einen neuen Termin finden. Wenn es draußen ist, ist es natürlich immer schwierig, wenn da Anschlusszenen sind. Dann ist das Wetter dann vielleicht ein anderes.

Gibt es Filme, die euch in Erinnerung geblieben sind? Anekdoten, tolle Drehorte, tolle Begegnungen mit Menschen, die ihr filmen durfte, tolle Gespräche, die dabei entstanden sind. Erinnert euch spontan an was?

Ja, gibt es natürlich. Ich finde immer wieder den Saal 600, wenn wir dort zum Beispiel eingeladen werden, um für die Juristen etwas übers Völkerrecht zu drehen oder zu streamen. Das ist einfach ein historischer Raum und sobald man in den hineingeht, merkt man auch die Geschichte. Die Themen, die dort dann auch behandelt werden, sind dann auch aktuell, aber halt auch, finde ich, groß und mit denen man immer was anfangen kann. Und da sind auch prominente Zeitzeugen oder Richter geladen. Also das finde ich schon immer und es gibt vieles, aber mehr fällt mir jetzt nicht ein...

Wo kann man die ganzen Ergebnisse anschauen? Wir haben schon von fau.tv gehört, unsere Mediathek, wir werden da in der 8. Folge auch noch was drüber hören. Aber wo kann man die ganzen Ergebnisse noch anschauen?

Eingestellt werden sie tatsächlich auch meistens auf fau.tv, weil man diese Videos dann von dort aus sehr gut einbetten kann in eigene Homepages. Zum Beispiel auf Lehrstuhlseiten und das hat den Vorteil zu YouTube zum Beispiel, dass eben keine Werbung vorgeschaltet wird. Ansonsten hat die FAU natürlich auch ein YouTube-Kanal, wo man dann zum Beispiel diese Reihe 2 Minuten Wissen auch immer anschauen kann.

Gibt es noch andere Filmteams, Jorge? Gibt es, ihr habt jetzt gesagt, ihr seid ein kleines Filmteam, gibt es noch andere Filmteams an unserer sehr großen, Volluniversität?

Ja, dadurch, dass die eben so groß ist, sind wir noch nicht überall bekannt, sagen wir es mal so. Und also gerade in der heutigen Zeit, dadurch, dass jeder eine Kamera zur Verfügung hat oder jemanden kennt, der das machen kann, machen es die Departments auch oft selber. Oder es gibt auch andere Teams, andere Einrichtungen, die Ähnliches anbieten und auch eine Videoproduktion. Ja, das gibt es schon, also es gibt auch andere Stellen.

Vielleicht daran anschließen die letzte Frage gleich an dich, Santtu. Was wünscht ihr euch als Team dann für die Zukunft, vielleicht aus der vorherigen Frage raus gibt es da Wünsche oder Anschaffungen, Vergrößerungen? Wo sieht ihr noch Potenzial für euch?

Eigentlich haben wir eine recht komfortable Situation im Moment, seitdem wir vor allem hier in das Blaue Haus gezogen sind. Ich würde mir für die Zukunft wünschen, dass unser Team zusammen bleibt, dass auch zukünftige Ergänzungen personell vielleicht nicht mit befristeten Verträgen ausgestattet werden, so dass das Team weiter zusammen wachsen kann. Wir sind ja im Moment tatsächlich nicht nur Kollegen, sondern Freunde. Und ich wünsche mir für die Zukunft, dass das Team wächst und auch zusammen bleiben kann.

Das hört sich doch sehr schön an. Ein Arbeitsteam, die auch Freunde sind, die kollegial, freundschaftlich miteinander zusammenarbeiten, passt vielleicht auch ein bisschen zum Jahresmotto gemeinsam, was wir dieses Jahr 2023 an der FAU haben. Vielen Dank euch beiden, Jorge und Santtu, für eure spannenden Einblicke in den Alltag der Filmgestaltung an der FAU am Multimedia-Zentrum. In der nächsten Folge erfahren wir, wo alle diese Medienproduktionen, also Veranstaltungsaufzeichnungen, Videos und auch Podcasts ausgespielt werden, wir haben es vorhin schon erwähnt: auf fau.tv. Gast ist dann Stefanos Georgopoulos, der Mensch hinter der Medienplattform fau.tv. Bis dahin, eine gute Zeit - und danke euch beiden.

Vielen Dank.

Das Medienzentrum Blaues Haus. Wir unterstützen Sie bei Ihrer Audio- und Videoproduktion.