8 - #WissenHören. Diversität in Kinder- und Jugendliteratur (Prof. Dr. Maren Conrad)/ClipID:46727 vorhergehender Clip

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Pippi Langstrumpf - oder doch eher Karlsson vom Dach? Kinder- und Jugendliteratur ist das Fachgebiet von Prof. Dr. Maren Conrad, die in dieser Folge beim FAU-Podcast zu Gast ist. Im Gespräch sind dabei bekannte und unbekannte Kinderbücher sowie die Frage nach Inklusion und Diversität.

Weiterführende Links:

Webseite des Departments Germanistik und Komparatistik: https://www.germanistik.phil.fau.de/ Webseite von funklust, den Campusmedien: https://www.funklust.de/ Webseite des ZiWis: https://www.ziwis.fau.de/ Webseite der FAU: https://www.fau.de/

FAU Podcast #Wissenhören Hannah Haberberger, Nina Bundels

Aufnahme Datum 2022-11-29

Disclaimer: Zum Zeitunkt der Veröffentlichung dieses Podcasts ist Frau Prof. Dr. Maren Conrad nicht mehr an der FU tätig. Sie ist mittlerweile an der Universität zu Köln beschäftigt.

Wissen hören, Wissenschaft direkt aufs Ohr.

Unser Gast heute: Professorin Dr. Maren Conrad vom Department Germanistik und Komparatistik.

Das perfekte Kinderbuch hat wirklich ,sensitive reading´ von allen denkbaren, intersektionalen Gruppen bekommen, die man sich vorstellen kann. Perfekt wäre, wenn alle Verlagen auf die Idee kommen würden, Leute einzustellen, die sich um so was kümmern und darauf gucken, bevor sie was auf den Markt schießen.

Herzlich willkommen zu unserem Podcast rund um Wissenschaft an der Uni. Einfach, locker und sogar spielerisch erklärt. Wir, das sind Nina, Anna, Janno und ich, Hannah, haben zusammen mit dem ZIWIS und Funklust, den Campusmedien der FAU, spannende und renommierte Forscherinnen unserer Uni vor das Mikro geholt. Für diese Folge besuchen wir Professorin Dr. Maren Conrad. Sie beschäftigt sich mit neuerer deutscher Literatur, mit dem Schwerpunkt Kinder- und Jugendliteratur. Mit ihr sprechen wir über Diversität, freche Mädchen in Kinderbüchern und auch darüber, welches Kinderbuch sie persönlich überhaupt nicht leiden kann.

Wir sind heute bei Professorin Maren Conrad und reisen heute mit ihr durch Erlangen. Wir haben wieder unser Spielfeld vor uns und freuen uns auf alle möglichen Fragen, die wir gleich beantwortet bekommen. Und ich würde sagen, without further ado, Sie dürfen den ersten Würfelzug tätigen und Ihre Spielfigur, die heute ein kleiner R2-D2 ist, einmal loslegen lassen.

Sehr gut, also mit R2-D2 durch Erlangen. Und ich starte mit einer 4.

Dann sind wir vorbei am Schloss, vorbei am Schlossgarten und kommen an der Philfak an und da stellen wir Ihnen gleich die erste Wissenschaftsfrage. Da wir jetzt bei der Philfaks sind, da müssten Sie sich ja auskennen, das ist ja auch quasi ein Heimspiel für Sie, an der Philfak redet man oft ohne Punkt und Komma.

Oh je, ja.

Deswegen probieren wir die nächste Frage genauso zu beantworten. Und zwar würde uns als erstes mal interessieren, wie Sie auf das Thema der Kinder- und Jugendliteratur überhaupt gestoßen sind.

Und das muss ich ohne Punkt und Komma machen, oder?

Genau.

Also wenn man sehr ehrlich ist, dann ist das Thema eigentlich mehr auf mich gestoßen, als ich auf das Thema, weil man im Grunde nicht wirklich sagen kann, dass man sich die Kinder- und Jugendliteratur aussucht. Man wächst damit auf, die kommt zu einem und ist immer da und die begleitet einen die ganze Zeit. Das heißt, ich bin Literaturwissenschaftlerin geworden und habe während ich Literaturwissenschaftlerin gewesen bin, die ganze Zeit auch Kinder- und Jugendliteratur immer mitgelesen und auch dazu publiziert, weil sie mich immer interessiert hat. Das fing bei Walter Mörr's an und ging dann weiter bei ganz vielen anderen Texten, dieser vor allen Dingen ,Fantasy-Abteilung. Und dadurch bin ich einfach immer weiter in das Feld reingerutscht, obwohl ich da anfänglich gar nicht hin wollte. Ich wollte mal Journalistin werden und aus der Akademie wieder rauskommen.

Jetzt kann ich mir vorstellen, wenn man gerade privat, auch Hobbys hat und das dann irgendwie beruflich macht, dass sich das Bild total ändert, war das bei Ihnen auch der Fall?

Ja, das ist ziemlich extrem sogar. Je mehr man dazu arbeitet, desto schlimmer wird man eigentlich dann auch als Privatleser zur Kinder- und Jugendliteratur. Und ich muss mich jetzt sehr beherrschen. Meine Tochter kommt jetzt demnächst in die Kita, mich nicht vor das Bücherregal zu setzen und zu gucken, welche Bücher ich rausziehe und dezent irgendwo entsorge oder mitnehme oder vielleicht auch ergänze und selber mitbringe. Das ist ein großer Einfluss tatsächlich, je nachdem auch was für Themen man hat. Und ich habe ja Themen, die schwieriger sind, Inklusion und Diversität. Und da achtet man dann sehr drauf. Und das ist schon echt schwierig. Gerade auch hier in Bayern, weil die doch sehr traditionell sind mit ihren Kinderliteraturen.

Kommen Sie aus Bayern?

Gar nicht, nee. Als ich bin gebürtig aus Rheinland-Pfalz, habe aber lange in Kiel studiert. Und bin dann runter nochmal nach Münster und habe ein paar Umwege gemacht. Und jetzt bin ich hier unten in Bayern gelandet. Das hat mich so ein Stückchenweise in den Süden vorgearbeitet.

Und ist da oben im Norden die Kinderliteratur prinzipiell anders als hier unten in Bayern?

Es gibt halt andere Standardtexte tatsächlich, so die grundsätzlich gelesen werden. Und hier unten in Bayern zum Beispiel ist mir aufgefallen, ist der Wahnsinn, alle bayerischen Studierenden, die ich bis jetzt getroffen habe, sind mit dem ,Struwwelpeter´ aufgewachsen. Da gucken mich oben im Norden alle an und wundern sich, die kennen den kleinen ,Häwelmann´ von Theodor Storm. Den kennt hier fast niemand. Darum sind die Studierenden in Bayern immer total irritiert. Das ist so ein kleines Motzkind, das die ganze Zeit alle anschreit und sagt: ,Ich will mehr und ich will jetzt!´ Und das kennen die Norddeuten. Und die Bayern kennen die braven Kinder, also die ,Struwwelpeter´-Kinder, die auch böse sind, aber die bestraft werden. Und das ist ein großer Unterschied.

Ein ganz, ganz großer Unterschied. Da gehen wir später auch nochmal drauf ein, wie das ist, wenn man dann selber Bücher auswählt für die eigenen Kinder vielleicht. Aber wir wollen weiter reisen, weg von der Philfak.

Oh, das mit großen Schritten geht’s voran!

Genau. Okay, und jetzt sind wir bei der medizinischen Fakultät gelandet. Ja, und wenn wir so in das Uniklinikum gehen, da müssen wir als erstes mal die Maske aufsetzen. So, aber wir hören uns ja noch gut.

Ja.

Sehr gut. Ihr aktuelles Forschungsprojekt heißt ,Prekäre Literaturen zur Erschließung und Systematisierung nicht kanonisierter Erzähltexte im 19. Jahrhundert´.

Sehr gut.

Was ist denn eigentlich prekäre Literatur und was bedeutet nicht kanonisiert?

Zwei gute Fragen auf einmal. Prekäre Literatur heißt, das ist noch ein bisschen schwierig. Also die Idee des Netzwerkes ist, genau diesen Begriff zu formen und neu zu nutzen. Fasst im Moment da drunter alles, was sozusagen vergessen ist. Also eigentlich sowohl nicht kanonisiert als auch prekär sind Texte, die vergessen sind, die aber in meinem Fall, ich forsche, zur Kinderliteratur sehr populär waren in der Zeit, in der sie entstanden sind. Also die waren weit vor den Kindertexten, die wir kennen. Wir haben gerade schon über den ,Struwwelpeter´ gesprochen. Der war nicht so gut verkauft, wie viele andere Texte der Zeit. Aber die sind mittlerweile vergessen, die kennt kein Mensch mehr, niemand weiß mehr von Putlitz, wer das Märchen, was sich der Wald erzählt, war oder ist. Und das ist so ein Buch, das ich wiedergefunden habe und das ich jetzt quasi exhumiere. Das passt ja zur MedFak auch ganz gut. Also man sucht so einen toten Buchkörper raus und versucht den wieder in die Welt zu bringen und zu gucken, was kann er eigentlich noch leisten heute und auch was bedeutet, der für die Literatur, in der er entstanden ist. Also man muss davon ausgehen, dass alle Autoren, die wir kennen, die berühmten aus dem 19. Jahrhundert diese Texte auch gelesen haben. Und dann prägt das ja auch und entsprechend wichtig sind die.

Was für einen Eindruck haben Sie so von der Literatur bzw. von der Kinder- und Jugendliteratur, die weit vor unserer Zeit quasi veröffentlicht wurde?

Ja, 19. Jahrhundert und davor, die macht eine relativ interessante Entwicklung, was heißt relativ, eine interessante Entwicklung von der Erziehungsliteratur einerseits -das ist die frühe in der Aufklärung- und in der Romantik kommt dann die fantastische Literatur dazu und schmilzt dann so zusammen und wird dann quasi so eine Mischung aus beidem. Und das ist eigentlich ganz spannend, sich anzugucken, wie das zusammenfließt, diese verschiedenen Einflüsse. Und das  hält sich bis heute in der Kinderliteratur, dass auch Eltern und Leser darüber streiten, muss Kinderliteratur didaktisch wertvoll sein und immer politisch korrekt und immer die richtige Art von Weltbild vermitteln oder darf die auch einfach mal nur Spaß machen und mal anders sein. Und das ist ein Streit, der quasi in der Aufklärung und Romantik beginnt und sich bis heute durchzieht.

Haben Sie einen Lieblingstext bzw. eine Lieblingsgeschichte von früheren, also von Kinder- und Jugendliteratur zwischen 1850 und 1900?

Ja, also einen historischen Lieblingstext quasi?

Ja, unbekannten historischen Lieblingstext.

Ja, ich habe tatsächlich einen. Es gibt eine Erzählesammlung, die ist ganz spannend, die ist von Ottilie Friedmann. Das ist eine Mitgründerin der ersten Kindergärten in Deutschland, die hat in Kiel den ersten Kindergarten Deutschlands gegründet. Und die schreibt Erzählungen über freche Mädchen, die sich nicht richtig benehmen und die gegen die Eltern sich auflehnen, aber damit trotzdem am Ende ganz gut durchkommen und irgendwie eine Charakterfindung haben. Und das sind ungewöhnliche Texte, die leider verloren gegangen sind. Wir kennen immer nur Heidi und die braven kleinen Mädchen, die sich alle anpassen. Aber es gibt super gute freche Mädchen von 1840, 1850, die wirklich lesenswert sind.

Also quasi nicht nur Pippi Langstrumpf, sondern auch eine... Ist das eine deutsche Autorin?

Ist eine deutsche Autorin, genau, die dann, wie gesagt, aus Deutschland nach Österreich auch immigriert ist. Und das sind quasi die Vorgängerinnen von Pippi Langstrumpf, die kleinen frechen Mädchen von Ottilie Friedmann.

Pippi Langstrumpf war immer eines meiner Lieblings-. Ja, bei mir war es... Ich fand Pippi Langstrumpf gar nicht so gut, bei mir war es Madita und die Kinder aus Bullerbü. Die fand ich richtig toll. Ja, voll mein Ding. Ich war auch irgendwann mal im Smallland, das war mein Highlight. Okay, Sie dürfen noch gerne einmal würfeln, dann wandern wir einmal weiter. Eine, zwei. Wir sind in der Mensa.

Sehr gut.

Was bestellen Sie denn in der Mensa, wenn Sie da reingehen?

Ich bin tatsächlich nur in Nürnberg in der Mensa und da ein bisschen verwöhnt, weil ich da in St. Paul bin und das ist die vegane Mensa.

Oh, schön.

Das ist einfach richtig gut. Ja. Da muss man sich gar nicht überlegen, was man bestellt, man nimmt, was es gibt und das ist immer lecker.

Super. Gut, dann ziehen wir hier mal eine Spaßfrage. Wenn Ihr Forschungsgegenstand ein Kinderbuch wäre, welches wäre es?

Dann wäre das sehr sicher, das ist jetzt auch irgendwie selbst referenziell, aber von Walter Moers ,die Stadt der träumenden Bücher´. Oder ,die 13 ½ -Leben des Käpt`n Blaubär´, auf jeden Fall so ein sehr langes, sehr dickes, sehr kompliziertes, der selbst referenzielles und fußnotenreiches Ding.

Ich weiß gar nicht, wenn Sie jetzt sagen, sehr dick ist, wie viele Seiten haben die Bücher?

Also ,die 13  ½ Leben des Käpt`n Blaubär´ kommen, glaube ich, auf 600 Seiten.

Okay.

Das ist ganz ordentlich.

So Harry Potter Länge ungefähr.

Und das hat vor allen Dingen auch nochmal, also da ist eingeschaltet immer wieder und unterbrochen, ich glaube, Professor Abdul Nachtigallas, jetzt wird es schwierig, das kann ich nicht genau zitieren, ,Lexikon der erklärungsbedürftigen Wunder Zamoniens´.

Uiuiui.

Und dann hat man nochmal extra wissenschaftliche Erläuterungen zu Episoden des Lebens von Captain Blaubär. Ja, das ist ganz schön gemacht. Das passt irgendwie ganz gut zu einer wissenschaftlichen Arbeit.

Dann haben wir zum Mittag gegessen und es geht schon weiter.

Ich darf würfeln. Start? Vier.

Okay, dann sind wir bei der naturwissenschaftlichen Fakultät angekommen und wieder bei einer Wissenschaftsfrage. Die naturwissenschaftliche Fakultät, die arbeitet ja viel mit Versuchen. Und deswegen haben wir die nächste Frage, stellen wir einmal als Versuchsprotokoll. Wir schreiben heute den 19. August 2021, einen  Donnerstag und unser Titel, unsere Fragestellungen lautet heute: ,Welche Kriterien müsste das perfekte Kinderbuch erfüllen? Erläutern Sie bitte Voraussetzung, Durchführung und das Ergebnis.´

Yay. Ah, das ist eine Frage, die leider sehr politisch ist und auch nicht ganz leicht ist. Das perfekte Kinderbuch hat wirklich ,sensitive reading´ von allen denkbaren, intersektionalen Gruppen bekommen, die man sich vorstellen kann, heißt erklärt. Jemand erzählt seine Geschichte und danach liest es jemand, der darauf achtet, wie werden Menschen mit Behinderung dargestellt, werden die überhaupt dargestellt und so weiter, dann jemand in people of color, Diversity, wie sieht es aus mit der Darstellung von Gender. Also, die sind wirklich einfach einmal durch ein Lektorat gegangen, das auf all diese Sachen achtet. Und da sitzt nicht, Entschuldigung, ein alter weißer Mann, der einmal guckt, ob da die Behinderten richtig dargestellt sind, sondern jemand, der weiß, dass man sagt Menschen mit Behinderung und jemand, der weiß auf, was man schauen muss. Das wäre das perfekte Kinderbuch. Und das wäre auch nicht das, sondern das wären die perfekten. Also, perfekt wäre, wenn alle Verlage mal auf die Idee kommen würden, Leute einzustellen, die sich um so was kümmern und darauf gucken, bevor sie was auf den Markt schießen.

Finden Sie denn, dass sich da in der Entwicklung schon einiges getan hat?

Es hat sich definitiv was getan. Also, gerade in den letzten Jahren tut sich einiges. Wir haben zum Glück sehr viele AktivistInnen mittlerweile, die sich einsetzen, die viel machen für die Wahrnehmung auch bei Kinderbüchern. Das ist ganz spannend, wenn man auf die Seiten von Raul Krauthausen geht oder von Linus Giese, dass die immer eine eigene Homepage haben, wo sie sagen Kinderbücherempfehlung von Kinderbüchern. Und das ist eine Wahrnehmung, die wirklich besser wird. Also, da hat sich auf jeden Fall was gemacht, getan. Die Verlage sind ein bisschen langsamer. Es gibt ein paar sehr gute Independent-Verlage, die mittlerweile was machen. Denen fehlt dann aber so ein bisschen die Professionalität. Da ist noch viel Luft nach oben. Gerade in Deutschland, auf dem amerikanischen Markt passieren tolle Sachen. Im Englischsprachigen. In Deutschland tut sich ein bisschen schwer, aber es wird langsam. Und der Klettverlag hat so ein bisschen die Vorreiterrolle übernommen und macht einige sehr gute Sachen.

Mir fällt da jetzt gerade spontan eine TikTokerin ein, tatsächlich. Ich weiß nicht, ob Sie auf TikTok unterwegs sind. Wissen Sie, wen ich meine?

Ja, ziemlich sicher.

Ich weiß den Namen gerade nicht.

Richtig, ich auch nicht. Aber genau, also sie hat einen Hashtag etabliert. Das ist die mit der Brille und den kurzen, blonden Haaren?

Genau, genau, die quasi Bücher vorstellt, die verschiedene Körperformen darstellen, die Nacktheit irgendwie thematisieren, die Körpergrenzen thematisieren, auch schon für Kinder und so weiter.

Ja.

Ja, finde ich auch ganz großartig.

Es gibt eine super Bewegung mittlerweile, genau. Sie kritisiert auch ganz viele Kinderlieder. Sagt, warum man ,Aram Sam Sam eigentlich nicht mehr singen sollte und so. Oder zumindest anders. Ich habe es jetzt variiert. Bei mir wird ,Kohlrabi´ gesungen, wenn man die Hände in die Luft hebt.

Das habe ich sowieso immer gesungen im Kindergarten. Habe ich immer ,Kohlrabi´ gesungen.

Es ist auch Kohlrabi, ganz klar. Das ist eine wachsende Kohlrabi. Und wir singen auch Sesam. Also man kann das im Kochrezept ummachen und dann passt das perfekt als Lied. Ja, genau, das sind so Sensibilitätssachen. Und TikTok ist da auch ein gutes Medium dafür, Twitter. Also da passiert auf den sozialen Medien ganz viel.

Was sagen Sie denn dazu, wenn Sie sagen bei so einem Lied, das kann man umdichten. Aber andere, ich sage mal klassische Literatur, wie geht man denn damit um? Verbietet man die? Oder schreibt man die um? Passt man die an? Was würden Sie sagen?

Das ist die große Streitfrage für alle Kinder- und Jugendliteratur-Forscher. Auch das, woran wir uns immer so ein bisschen brechen. Das liebste Beispiel ist ja immerhin im Knopf, wo das Endwort vorkommt. Man soll es eigentlich nicht für Kinder fest etablieren. Es ist nicht raus gestrichen worden vom Verlag, die halten dran fest. Das finde ich schwierig, sowohl zu sagen, es muss auf jeden Fall geändert werden. Die Schweden sind da ganz entspannt, die schreiben aus den Linkern einfach um und machen da den Südseerkönig draus und es passt. Bei Jim Knopf ist es im Kontext schwieriger. Und tatsächlich muss man auch sagen, die Figur, die da das N-wort benutzt, ist einfach eine dumme Figur. Und deswegen ist es fast in Ordnung, es stehen zu lassen und das in den Kontext zu stellen. Der ist nicht besonders schlau. Das wird schön im Film gelöst, da sieht man das auch. Also der versucht, rassistisch zu sein und kriegt dafür auf die Nuss und dann ist gut. Und das kann man im Buch eigentlich auch so lesen und auch mit den Kindern so besprechen. Also ich glaube, wichtiger ist es Eltern zu ,sensitive readern´ zu machen. Also zu Leuten, die wirklich selber darauf achten, wie sie vorlesen und was sie erklären und wie sie es erklären.

Wie schafft man das? Also wie kommt man an die Eltern ran?

Das ist der nächste Schritt. Also an viele Eltern kommt man natürlich nicht mehr ran. Aber ich sehe jetzt schon die Aufgabe auch der Hochschullehre für Kinderliteratur. Ich bilde ja die Lehrer aus und die Lehrer werden die nächste Generation Kinder mit Literatur erreichen und die werden dann ihre Kinder erreichen. Also ich sehe das Potenzial einfach wirklich im Generationenwechsel und in der Entwicklung. Und da Sensibilität zu entwickeln. Das ist nicht leicht. Wir haben auch solche Elemente wie, dass man die indigenen Völker aus Amerika nicht mehr so nennt, wie man sie nennt und mit den Cowboys zusammenpackt. Das ist schwierig. Das habe ich auch jetzt bei den Studierenden. Das stößt erst mal auf Unverständnis. Man muss sich das eben angucken und das Stückchenweise einarbeiten und etablieren.

Dann gehen wir von der naturwissenschaftlichen Fakultät weiter.

Noch mal würfeln?

Würfeln Sie mal.

Ich würfel wieder professionell.

Eine Vier.

Ich habe eine Vierer-Präferenz heute, das tut mir leid.

Weiter sind wir an der Techfak. Wir sind schon an der nächsten Fakultät gelandet. Und damit bei einer weiteren Wissenschaftsfrage. Und einer Aufgabe. Und zwar müssen Sie jetzt in Ihrer Antwort mindestens einmal das Wort Trivial benutzen, damit wir auch die Atmosphäre der technischen Fakultät, einer Vorlesung der technischen Fakultät bekommen.

Das ist ein interessantes Klischee über die technische Fakultät.

Wir spielen heute ein bisschen bewusst mit Klischees. Das ist pure Absicht. Wir hatten es ja gerade schon von TikTok. Und dass das ein super Medium ist, genauso wie andere soziale Medien, um Kinder und auch Erwachsene zu sensibilisieren. Und wir hätten da die Frage, wo findet man denn eigentlich dann die Kinder- und Jugendliteratur von morgen? Bleiben Bücher ganz trivial bestehen? Oder verlagert sich das Ganze dann doch eher auf TikTok, die sozialen Medien?

Nee, es verlagert sich nicht nach TikTok. Es wird sich, oder verlagert sich jetzt schon eigentlich Richtung Twitch und in die Let's Plays. Und ich bin mir relativ sicher, dass die noch eine größere Rolle spielen werden. Auch bei der Jugendliteratur, sieht man jetzt schon. Wir haben ja den Spiegel Bestseller 2018 von Paluten gehabt, ,die Schmahamas-Verschwörung“. Großer, großer Skandal damals in den Literaturkritiken. Denis Scheck ist schier ausgerastet vor Verzweiflung, dass da ein Kinderbuch in seiner Liste gelandet ist. Also das sind tatsächlich so ein bisschen die Potenziale von morgen. Wir sprechen ganz gerne von digitaler Literatur, wenn wir über Computerspiele sprechen. Ich habe die mit in meinem Forschungsbereich drin. Ich gucke mir die auch an. Ich gucke mir auch Let's Plays an und auch diese Sachen, die im Grenzbereich passieren. Und man sieht ja im Moment Minecraft-Romane, noch und nöcher. Erstlese-Bücher gibt es auf Amazon für Minecraft-Fans. Richtig schön gemacht. Also wo man wirklich dann mit den Minecraft-Figuren zusammen sich ins Lesen einarbeitet. Und das ist schön. Ich denke, das Medium-Buch wird bleiben. Aber es wird oft supplementär und auch gar nicht so trivial an die Bücher, also an die Spiele, angehängt sein und da mit dranhängen und die ergänzen. Also das Medium-Buch ist kein zentrales Element mehr im Kinderspielzimmer ab einem bestimmten Alter. Also ab dem 6., 7. Lebensalter, wenn die Eltern Computer nicht verbieten, das gibt es natürlich immer noch. Aber moderne digitale Kindheiten denke ich, werden anders aussehen. Und da wird das Buch so ein Fan-Artefakt sein, dass dazu kommt.

Also diese Minecraft-Bücher hätte es mal geben sollen, dass meine Geschwister eingeschult wurden. Vielleicht hätte das einiges erleichtert. Das kann ich mir gut vorstellen. Aber natürlich ist es ja auch eigentlich total sinnvoll, das mit was zu verbinden, was die Kinder sowieso aus Interesse gerne schauen, womit sie ja wohl oder übel konfrontiert werden, weil die sozialen Medien sind ja auch gar nicht mehr wegzudenken.

Ganz  genau. Und es ist ja auch eine neue Art von Gemeinschaft. Gerade durch die Corona-Phase jetzt haben wir eine andere digitale Gemeinschaft unter den Schülern und den Schülerinnen und die müssen entsprechend auch sich anders aufstellen. Und dann ist so ein Buch als so ein libsistische (?) Lesemoment, irgendwie eine Sache und das Computerspiel als kollektive Sache auch eine andere.

Discord ist der Spielplatz der Pandemie.

Exakt, ja.

Stimmt, stimmt. Klar. Logisch. Das heißt, dass man einfach viele Medien eigentlich nutzt und dadurch so eine, ich sag mal, multimodal haben sehr auch in ihren Forschungsprojekten als Begriff sozusagen Literatur rüberbringt.

Ja, genau. Und die Multimodalität ist als Begriff sehr schön, kommt aus der Forschung zur Gebärdensprache und aus der Lingoistik, aber die hat zum Beispiel auch emotionale Aspekte mit drin. Also ich kann mir auch, wenn ich über Multimodalität spreche, auch Horror-Survival-Games angucken und schauen, wie funktionieren die multimodal, wenn ich ,Alien: Isolation´ spiele und die ganze Zeit den Knopf drücke, um den Atem anzuhalten. Und eine Figur sitze ich auch da und halte meinen Atem an und das sind so multimodale Effekte, die extrem spannend sind und die im Buch oder im Spiel übertragen werden können.

Also Multimodalität beschränkt sich gar nicht darauf, zum Beispiel Blindenschrift oder Gebärdensprache, also Dolmetsching einzusetzen, sondern ist auch wirklich auf dem Level zu finden.?

Multimodalität versucht ganz, ganz viele Ebenen abzudecken. Und das ist deswegen sehr spannender Begriff, ein sehr neuer Begriff, auch der gerade erst ankommt sozusagen in der Forschung.

Glauben Sie das die Literatur in zehn Jahren eigentlich hauptsächlich aus so multimodalen Funktionen besteht?

Das glaube ich nicht. Ich glaube, es wird immer den Schmöker geben, den man mit an den Strand nimmt. Das kann einfach auch kein Computer ersetzen. Also so viele Leute, ich irgendwie sehe mit ihren E-Readern, aber das dicke Buch irgendwie dabei zu haben, das ist ja auch ein Event für sich und auch ein multimodales Event, das Buch zu haben, das Blättern zu haben. Manchmal weiß man, auf welcher Seite was gestanden hat oder wo im Buch man ungefähr was findet, weil das ja auch eine räumliche Orientierung ist, die man im Buch hat. Ich glaube, das bleibt auf jeden Fall. Ist ja auch ein schöner Rückzugsort, wenn man mal nicht ein Bildschirm vorm Gesicht haben möchte.

Und der Geruch.

Ja, alte Bücher.

Und ich finde nicht nur alter Bücher, auch neuer Bücher. Wenn du so zum Thalia reinläufst oder am besten noch eher in so kleine Buchhandlungen. Ich finde das super.

Ja, also wirklich die Aura des Buches und das darf man nicht vergessen. Das hat einen Grund, warum ganz viele Bücher, die wir im Moment auch in der Jugendliteratur haben, die wirklich so Trilogien sind, warum die so populär sind. Cornelia Funkes  ,Tintenherz´. Da geht es um die Liebe zu Büchern. Das Gleiche bei Walter Moers ist ,die Stadt der Traumenden Bücher´ und die ganzen Folgesachen. Es geht immer um die Liebe zu Büchern, zu Schreiben, zu Literaturen. Und das sind die Sachen, die wirklich ankommen bei den Kindern. Und auch bei Harry Potter ist es sogar noch so. Auch da sind Bibliotheken, Bücher, Schulbücher total essentiell. Also die spielen eine große Rolle und das wird auch so bleiben. Auch in 10 Jahren, auch in 20 Jahren. Solange es noch Bäume gibt, die wir fällen können, um Bücher zu machen. Wird das so bleiben, denke ich.

Okay, dann dürfen Sie nochmal würfeln. Ist schon wieder eine vier. Wir kommen an der Bibliothek an und an der Bibliothek muss man immer ganz leise reden. Deswegen gehen wir jetzt ein bisschen näher ran und wir fangen ein bisschen das Flüstern an. Wir gucken mal kurz zu unserem Techniker heute. Hört man uns noch?

Flüstern wir leise genug? Das perfekte ASMR content. Die Bibliothek ist auch ein Spaßfeld.

Psst! Wir haben jetzt schon einige Bücher besprochen, aber was war denn Ihr persönliches Lieblingsbuch als Kind oder Jugendliche?

Auch die beste warm-up-Frage. Stelle ich regelmäßig allen Kollegen, um herauszufinden, was für eine Wissenschaft man einschlägt, je nachdem, welches Buch man als Lieblingsbuch hat. Ich glaube, bei mir war es tatsächlich nicht die unendliche Geschichte von Michael Ende. Vorgelesen von meiner Mutter zuerst und dann nochmal hatte ich es als Kassetten. Also für mich fünf oder sechs Kassetten, richtig großartig. Und ja, genau. Das waren die prägenden Erlebnisse, die mich zur Literaturwissenschaftlerin dran gemacht haben wahrscheinlich.

Was ist Ihrer Lieblingsfigur im Buch?

Der Glücksdrache natürlich, also Fuchur. Ich habe auch den Film nie zu Ende gucken können, weil dieser Wuschelhund, der da auftaucht einfach nur eine Vollkatastrophe ist. Im Buch wird er beschrieben als perlmuttschschimmerndes Wolkenwesen, das man gar nicht richtig sehen kann. Und der Film hat daraus ein haariges Flohmonster gemacht, das aussieht wie eine Mischung aus Hund und Schwein. Das ist ganz schlimm.

Hört sich ja fast nach einem Studio-Ghibli-Film an.

Tatsächlich, das stimmt. Der sieht so aus da, der Drache. Okay, wir wandern von den Lieblingsbüchern nochmal weiter. Sie dürfen nochmal würfeln.

Also das wäre eine Sechs.

Wir dürfen wieder laut reden. Dann kommen wir zum Prüfungsamt. Das ist jetzt ein Prüfungsamt, wo man manchmal ein bisschen warten muss. Und deswegen gehen wir fünf Felder zurück und landen in der Zoom-Konferenz. Und wie das manchmal so ist, hat man in der Zoom-Konferenz schlechtes Internet. Das ist dann ganz blöd. Internetprobleme. Und sie antworten jetzt immer eine Frage verzögert. Sie müssen immer nur mit einem Wort antworten.

Aber verzögert?

Auf die erste Frage müssen sie quasi gar nicht antworten. Und dann ab der zweiten geht es los mit der Antwort zur ersten.

Krieg ich nicht hin, aber machen wir.

Wir glauben an Sie,das  kriegen Sie hin. Und einfach nicht lang drüber nachdenken. Das sind ganz, ganz einfache Fragen. Also, okay.

Nicht lang drüber nachdenken, für einen Geisteswissenschaftler richtig gut.

Auf geht's. Das kriegen wir hin. Okay, die schlimmste Kinderbuchfigur.

-

Wie melden Sie sich am Telefon?

Sehr schön. Karlsson auf dem Dach.

Was bestellen Sie im Restaurant am liebsten?

Conrad.

Was machen Sie als Erstes, wenn Sie morgens ins Büro kommen?

Großartig. Eine große Maracuja-Safschorle, bitte.

Und was ist das allzwecktauglichste Kinderessen?

Das Fenster auf.

Und was darf an einem perfekten freien Tag nicht fehlen?

Nudeln. Nicht ganz einfach. Da fehlt eine Antwort, was darf an einem perfekten Tag nicht fehlen?

Was darf da nicht fehlen?

Der Sonnenschein natürlich.

Sonnenschein, das stimmt. Haben wir heute nicht.  Sieht heute bisschen schlecht aus.

Perfekt wird nicht mehr.

Aber fast perfekt. Vielleicht wird er ja noch perfekt, wenn Sie die nächste Frage beantworten dürfen, weil die so wunderbar ist. Deswegen bitte einmal noch mal würfeln. Eine vier.

Wir sind konsequent bei der vier heute.

Das ist gut.

Wir sind jetzt beim Berch. Und bevor wir Ihnen gleich noch mal eine Frage stellen, haben wir jetzt wirklich eine kleine Aufgabe. Sind Sie gehen Sie zum Berg? Zur Bergkirchweih?

Reicht es, wenn ich sage, ich war einmal da?

Okay. Jetzt kommt die ultimative Aufgabe. Wir haben jetzt hier eine Flasche Limo vor Sie gestellt mit einem Feuerzeug. Schaffen Sie es, die Limo mit dem Feuerzeug zu öffnen? Wollen Sie es mal probieren?

Ich kann Ihnen jetzt schon sagen, dass ich das nicht kann. Ich kann das an der Tischkante versuchen, werde dann aber wahrscheinlich von der FAU wegen Sachbeschädigung verklagt.

Das wollen wir leider nicht.

Genau. Also das kriege ich hin. Zähne kann ich leider auch nicht. Ich werde sie nicht aufbekommen, aber ist okay.

Okay, dann macht es gar nichts. Wir schenken Ihnen trotzdem die Limo.

Achso, ja. Also wenn es nur darum geht, sie aufzubekommen. Ich habe ein Schweizer Taschenmesser an meinem Schlüsselbund.

Was man halt in der Uni in seiner Tasche so dabei hat.

Ja, exakt. Also für alles, also da ist eine kleiner Schraubenzieher. Das habe ich auch schon alles hier gebraucht, weil man weiß nie bei der FAU. *öffnet Flasche*

Sehr gut. Perfekt. Hat richtig geploppt.

Vielen Dank.

Jetzt sitzen wir quasi ganz gemütlich am Berg.

Wobei man ja seinen Getränk nicht selber mitbringen darf, sondern nur mit seinem Brötchen habe ich gelernt. Wir verstoßen gerade gegen Berchregeln.

Okay. Und zwar haben wir noch eine Frage. Ich merke das ja selber. Ich habe auch immer phasenweise so Wörter oder Sätze, die ich einfach gerne sage. Und wir würden auch gerne wissen, was Ihr meist gesagter Satz oder Ihr meist gesagtes Wort in Vorlesungen ist.

In Vorlesungen?

Oder in Seminaren.

Ja, schwierig. Ich glaube, man kriegt das selber immer nicht so mit. Ich bin mir sicher, dass die Studierenden das besser beantworten könnten. Die sitzen ganz sicher da, haben irgendwo eine Strichliste und wenn sie sich langweilen zählen sie, wie oft ich ,ähm´sage. Ich glaube, ich sage sehr oft, Sie sehen. So, als ob Leute das nicht sehen würden. Aber ich sage sehr gerne, sie sehen hier und sie sehen da und sie können ja sehen und hier sehen wir so, einfach glaube ich, um Menschen aufzuwecken. Ja, ansonsten der, nein, das sage ich nicht laut.

Jetzt sind wir natürlich neugierig.

Ich überlegte, mir ist sofort eingefallen der meist gesagte Satz meiner Karriere, aber das hat auch mit anderen Unis zu tun ist, „einmal nur mit Profis zusammenarbeiten“.

Das ist sicher das...gibts doch auf so Tassen drauf, oder?

Ja, exakt. Die habe ich auch an jeder Uni bisher geschenkt bekommen, wenn ich gegangen bin.  Scheint ein  kleines Mantra zu sein.

Wir sind jetzt auch eigentlich fast am Ende, wenn Sie jetzt eine zwei, drei, vier, fünf oder sechs würfeln sind wir im Ziel. Bei der eins müssen wir noch mal aufs Prüfungsamt Sie können einmal würfeln.

Es ist eine Sechs.

Und es ist eine Sechs, also wir sind sowas von am Ziel. Vielen, vielen Dank, Frau Konrad, dass Sie sich die Zeit heute genommen haben und mit uns so eine Reise durch Erlangen gemacht haben, wir ganz viel über Kinder- und Jugendliteratur erfahren durften. Hat großen Spaß gemacht.

Ja, danke für die nette Vorbereitung, die tollen Fragen. Wahnsinn. Sehr schön.

Danke schön. Danke.

Wissen hören. Wissenschaft direkt aufs Ohr.

 

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#WissenHören

Zugang

Frei

Sprache

Deutsch

Einrichtung

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Produzent

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

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