Bedingt durch globale, aber auch weniger effektvolle Massenaussterben gliedert sich die Erdgeschichte in diverse Erdzeitalter bzw. Zeitscheiben. So starben am Ende desKambriumsetwa 80 % aller Tierarten, am Ende desPermssogar 95 % aller Meeresbewohner und 66 % der landlebenden Organismen aus; am Ende der Kreidezeit (vor 65 Millionen Jahren) waren mehr als 50 % aller irdischen Lebewesen betroffen, darunter auch die Dinosaurier. Nach wie vor herrscht lebhafte Diskussion in Fachkreisen, aber auch bei wissenschaftlichen Laien über die möglichen Verursacher solcher durchgreifendenExtinktionen: energiereiche Meteoriteneinschläge, starker Vulkanismus, abrupter Klimawandel oder extraterrestrische Strahlungseinflüsse werden als mögliche Ursachen für unterbrochene Nahrungsketten oder letale Lebensraum-Beeinträchtigungen ins Feld geführt. Problematisch bleiben indessen zumeist das Ausmaß der Zeiträume der Dezimierung der Organismen wie auch die Abschätzung derjenigen Zeitabschnitte, in denen sich Fauna und Flora wieder ausbreiteten. Ungeachtet der Tatsache, ob der Massentod aus dem All oder aus der Tiefe initiiert wurde, scheint während derorganismischen„Erholungsphase“ ein beschleunigter Evolutionsverlauf mit neuen, besserangepasstenArten die jeweils entstandenen Nischen wieder besetzt zu haben. Lassen sich demnachMassenextinktionenals biologisch stimulierende Ereignisse deuten? Der Vortrag versucht, diese provokante Frage zu beleuchten.