11 - Jim hat kein Bock/ClipID:53276 vorhergehender Clip

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Die Studentinnen diskutieren den Einsatz des Buches Jim hat kein Bock von Suzanne und Max Lang in der Grundschule unter diversitätssensibler Perspektive. Kurzzusammenfassung des Buches: Im Dschungel steigt eine Party! Alle Tiere freuen sich riesig – nur Jim nicht. Jim hat nämlich einfach keinen Bock zu tanzen! Seine Freunde wollen nichts davon hören. „Jeder kann tanzen“, behauptet Hyäne, und die Eidechsen erklären: „Du musst den Rhythmus fühlen!“ Doch es hilft alles nichts – für Jim ist Tanzen einfach „das Schrecklichste auf der Welt!“.

Literatur:

Schulze, Erika: Diversität im Kinderbuch – Wie Vielfalt (nicht) vermittelt wird, Kohlhammer,
2022

Gramelt, Katja / Fischer, Veronika (2021): Diversity in der Kindheitspädagogik und
Familienbildung - Handlungsanregungen für eine diversitätsbewusste Kindheitspädagogik
und Familienbildung , 1.Aufl., Frankfurt am Main, Deutschland: Wochenschau Verlag
Reiner, Bahr/ Iven, Claudia (2006): Sprache Emotion Bewusstheit – Beiträge zur
Sprachtherapie in Schule, Praxis, Klinik, 1. Aufl., Idstein, Deutschland: Schulz-Kirchner Verlag
GmbH
Wild, Elke/ Möller, Jens (2020): Pädagogische Psychologie, 3. Aufl., Berlin, Deutschland:
Springer

Aufnahme Datum 2024-06-14
Hallo! Ich bin die Lara. Ich bin die Flores. Und ich bin die Melena. Wir studieren alle drei Grundschullehramt mit dem Hauptfach Englisch und wir beschäftigen uns heute mit dem Kinderbuch Jim hat keinen Bock von Susanne und Max Lang. Genau, Jim hat keinen Bock ist das zweite Buch einer Buchreihe. Das steht momentan nur aus zwei Büchern. Das erste Buch davon ist Jim ist mies gelaunt. Aber es geht in beiden Büchern um den kleinen Affen Jim, Jim Panze und um seine Erlebnisse. Und in unserem Buch, also Jim hat keinen Bock, da hat das Stachelschwein Geburtstag und lädt alle Tiere dazu ein. Und aus dem ersten Buch wissen wir ja noch, wie gerne Stachelschwein tanzt und dass das Tanzvergnügen mit dem Stachelschwein auch manchmal nicht so gut enden kann. Im ersten Buch hatte nämlich der Nick, der beste Freund von Jim, am Ende ziemlich viele Stacheln in Po und somit ist natürlich klar, dass auf Stachelschweins Party ganz sicher getanzt wird und damit hat der Jim ein Problem, weil er mag nicht zu tanzen und den anderen Tieren hat er aber lieber erzählt, dass er es nicht könnte. Die anderen verstehen es aber nicht so richtig und sagen tanzen kann doch jeder, das ist doch kein unüberwindbares Hindernis und sind deswegen auch dazu bereit, ihm das beizubringen und sagen komm wackelt doch einfach ein bisschen mit dem Popo, das geht schon. Genau und nach den ersten zahlhaften Versuchens sind die anderen Tiere eigentlich total begeistert und brechen dann fröhlich zur Party vom Stachelschwein auf und mit dem etwas, muss man schon dazu sagen, verstört wirkenden Jim eben im Anhang und dort angekommen will wirklich jeder eigentlich mit ihm tanzen, also vom Eichhörnchen, Pfau, Schildkröte und sogar das Nashorn und was daran folgte drauf war einfach dem armen Jim viel zu viel, nämlich eine Polonese mit allen Tieren und ihm natürlich an der Spitze und endlich schreit der Jim eben dann ganz laut nein und gibt offen zu, dass der tanzen absolut nicht leiden kann. Ja und zuerst sind die meisten Tiere vollkommen erstaunt von dieser Offenbarung, doch nach und nach finden sich Gleichgesinnte, die ebenso wenig mit dem tanzen am Hut haben, wie unser guter Jim. Sie beschließen die Party gemeinsam zu verlassen und einfach nach Hause zu gehen. Dabei stoßen sie mit Nick und Stachelschwein zusammen, die die vier verwundert fragen, warum sie denn schon gehen wollen. Jim erklärt die Situation und zum Glück wird dann langsam klar, dass es auf einer Party noch mehr Dinge gibt als nur die Tanzfläche. Jim entdeckt das große Buffet und macht sogar bei einigen Spielen wie Lianenschaukeln, Mangotauchen oder Baumschütteln mit. Am Ende wird es eine grandiose Feier mit viel Spaß und das trotzdem verzicht auf große Tanzerei für Tanzunwillige. Genau ausgewählt haben wir das Buch, weil ehrlich gesagt habe ich ein bisschen die Gruppe unter Druck gesetzt, weil im Seminar hatte ich bereits die Ehre den ersten Band, also Jim is Miss Galaun zu präsentieren, bei einer von unseren regelmäßigen Gesprächsrunden und dabei habe ich mich voll verliebt in die Illustration von den Emotionen von den Charakteren und einfach in die niedliche Schreibung der Charaktere und von der Geschichte und das zweite Buch ist sehr ähnlich gestaltet, also das erste Buch war schon vergeben, als wir dann die Bücher ausgewählt haben, aber das zweite ist total ähnlich gestaltet und auch spricht auch ein ähnliches Thema an, was ich finde, was viel zu wenig besprochen wird in Bezug auf Diversität, weil alle Leute haben Gefühle und Interessen und Bedürfnisse und es ist überall unterschiedlich, aber trotzdem valide und dass man sich eben nicht zu verstellen braucht und ich finde einfach, das ist ein Thema, was super gut passt in die Grundschule und einfach eine süße Illustration, deswegen wollte ich unbedingt das Buch nehmen. Ja, doch total, also ich finde die Message von dem Buch ist auch super wichtig, wie du gerade gesagt hast, gerade in der heutigen Zeit merkt man einfach, also auch aus mir selbst, wenn wir nur im Praktikum sind, dass einfach dieser Gruppendruck und dieser soziale Druck einfach so überhand nimmt, gerade so wo es auch andere weitens sagen jetzt mal ausnehmen kann wie Social Media oder so, dass da Mobbing noch mal auf einer ganz anderen Ebene stattfinden kann und ich finde das Buch bringt einfach die Message, dass auch wenn man mal nein sagt oder auch anders zu sein und nicht der Norm zu entsprechen, das bringt einfach das Buch total gut rüber und ich meine ich war damals krank, wie ihr in dem Seminar warum das Buch ausgewählt habt und man sagt ja eigentlich immer so don't charge the book by its cover, aber das ist hier quasi unmöglich, weil das Cover spricht einfach total an, allein das hatten wir auch schon im Einstieg, alle drei gleich zufällig, ohne Absprache, dass man halt einfach gleich das Cover also hernehmen kann und sagen kann okay, da interpretiert man jetzt die Emotionen und das klappt halt einfach super bei dem Buch. Ja, sehe ich auch so, also ich war ja bei der Auswahl des Buches mit dabei und die Lara hat mich dann auch echt gut davon überzeugen können, dass wir das Buch auswählen und analysieren, weil ich finde das auch einfach super schön gestaltet und kindgerecht und mir gefallen die Illustrationen richtig gut und außerdem sehe ich das auch so, dass einfach die Message total wichtig ist und zu wenig Aufmerksamkeit bekommt meiner Meinung nach auch in der Schule und ich finde es einfach extrem wichtig, dass Kinder eben vermittelt bekommen, dass sie sich ihre eigenen Grenzen bewusst sein sollen und auch diese kommunizieren können und ich finde dabei kann das Buch echt gut helfen. Ja, ich glaube auch sich so verstanden zu fühlen ist für Kinder in dem Alter voll wichtig und wenn man sich jetzt als Kind denkt, okay komisch, weil ich habe jetzt ganz andere Interessen, dann hilft das Buch auch einfach dabei, dass die Kinder sich denken, okay ist okay, wenn ich anders bin als die anderen. Man kann es auch gut von Jahrgangsstufe 1 bis 4 eigentlich ansitzen, weil es ist ein Bilderbuch, da kannst du sagen, okay ich arbeite in der Jahrgangsstufe 1, 2 mit den Bildern und vermittel die Message, aber ich finde auch gut durch den Text wird es für 3, 4 vielleicht vermittelt, dass man sagt, da lässt man die Kinder selber lesen. Also ich finde es total vielseitig einsetzbar. Ja, auf jeden Fall. Tolles Buch. Genau, wir haben jetzt gerade schon ein bisschen angeschnitten die Eignung des Buches für den Unterricht, da kommen wir aber gleich noch mal vertieft dazu. Vorher würden wir aber gerne noch mal über ein paar fachwissenschaftliche Aspekte sprechen und da finde ich es ist erstmal wichtig, dass man über Bilderbücher im Unterricht prinzipiell spricht. Da habe ich mir das Buch zur Hand genommen, das Bilderbuch Theoretische Grundlage und analytische Zugänge von Ben Damas, Anna Krichel und Michel Steiger und auf Seite 5 und 6 steht da eben, dass Bilderbücher gerade fürs Grundschulalter einfach ein bisschen besser geeignet sind, gerade für Leseanfänger, weil einerseits sind sie einfach viel offener und weniger linear als jetzt ein Textbuch. Es gibt zwar trotzdem eine Gliederung durch die Seiten, aber auf einer Doppelseite ist es trotzdem frei, auswählbar durch den Rezipienten, in welcher Reihenfolge man jetzt die Bilder anschaut, wie man die Bilder interpretiert und so weiter. Es gibt aus dem sprachliche und bildliche Informationen und die werden gemeinsam verarbeitet, das heißt für Leseanfänger ist es einfach super zugänglich gemacht, weil es gibt einen sehr kleinen Textanteil und die bildlichen Informationen geben so viel über die Geschichte her, dass zum Beispiel bei Jimpanse jetzt könnte man beide Bücher verstehen, ohne den Text zu lesen, weil einfach die Bilder so viel Informationen hergeben. Und die Gestaltung einer Doppelseite in einem Bilderbuch ist oft nicht nur nach der Ästhetik ausgerichtet, sondern auch so eine kleine Vorstrukturierung für ein interaktionales Vorlesegespräch zwischen einem Erwachsenen und einem Kind, weil oft auf einer Doppelseite ein bestimmter Handlungsstrang ist, über den man dann eben interaktionale Fragen stellen kann und das Kind mit einbeziehen kann und wenn man dann umblättert, dann geht es um etwas anderes. Genau, so viel zu einem Bilderbuch prinzipiell. Ja und Erika Schulze schreibt in ihrem Buch Diversität im Kinderbuch, wie Vielfalt nicht vermittelt wird, auf Seite 8 darüber, dass es Aufgabe von Kinderbüchern ist, die Vielschichtigkeit der Gesellschaft abzubilden und soziales Wissen zu vermitteln, indem geltende Normen und Verständnisse von Hierarchien und Zugehörigkeiten in der Gesellschaft thematisiert und kritisch hinterfragt werden. Wenn diese Verantwortung allerdings missbraucht wird, dann kann Kinderliteratur zur Reproduktion von gesellschaftlichen Ungleichheiten und Verinnerlichungen von Stereotypen dienen. Und Beispiele für Diversität in Kinderbüchern sind zum Beispiel die Vervielfältigung von Familienformen und wachsende multilinguelle Prägung in Deutschland oder zum Beispiel wie in unserem Buch die Darstellung von verschiedenen Emotionen und der Umgang auch mit eigenen Grenzen und der heutige Kinderbuchmarkt, der versucht eben zunehmend sich den Forderungen nach mehr Diversität zu nähern, indem gesellschaftliche Pluralisierung aufgegriffen wird und verschiedene Lebensweisen als gleichberechtigt abgebildet und Stereotype abgebaut werden. Genau, also ich meine, ihr habt es jetzt total gut schon erklärt, dass es total wichtig ist, dass man sich in der heutigen Zeit einfach mehr mit Diversität beschäftigt und es ist halt immer noch die Frage, wie sowas geschieht, dass es eben diversitätsbewusstere Kinderbücher gibt, sage ich jetzt mal. Und da gibt es das Buch von der Veronica Fischer und der Katja Grammelt, Handlungsanregungen für eine diversitätsbewusste Kindheitspädagogik und Familienbildung und da gibt es eben das Modell nach Fischer und es ist einfach so eine Orientierung für Inhalte und deren Aufbereitung an einem Diversity-Modell nach Fischer eben und das ist eben gegliedert an einer Grundlage, also die Basis sind immer die ethischen Werte, einfach die Vermittlung von grundlegenden Prinzipien für ein respektvolles Miteinander und das ist natürlich auch, also finde ich es total wichtig im Kindesalter, weil da die Normentwicklung fürs restliche Leben, sage ich jetzt mal, schon geprägt wird und auch stattfindet. Die zweite Ebene ist eben diese Ebene der Leitlinien, da haben wir einmal den Punkt Anerkennung, also Heterogenität und auch Differenzen anerkennen, Antidiskriminierung und da ist es eben wichtig, dass alle gleichwertig behandelt werden, also nicht gleich, sondern gleichwertig und die Teilhabe eben des Annehmen aller, also dass alle angenommen werden als Teil von der Gemeinschaft und der Gesellschaft trotz eben Differenzen oder der Heterogenität und dann gibt es noch die Ebene der didaktischen Methoden, einfach wie werden jetzt diese Leitlinien genauer vermittelt und das ist eigentlich das, was wir schon gemacht haben in unseren verschiedenen Unterrichtsentwürfen, wir sind alle unterschiedlich mit der Diversität umgegangen, wir haben es alle unterschiedlich irgendwie verpackt, genau, da konnte man es dann ganz gut sehen. Ja und das große Thema ist eben auch von unserem Buch, der Bezug auch zu emotionalen Diversität und da hat zum Beispiel Tim Leberecht auf ein Artikel verfasst auf fastcompany.com und zwar sagt er eben zum Beispiel emotionale Diversität erfordert Empathie, also die Fähigkeit, die Bedürfnisse und Gefühle anderer, aber ebenso die eigenen nachempfinden und verstehen zu können. Das Fundament für Empathie anderen gegenüber ist das Verständnis eigener Empfindungen. Menschen mit Verständnis für emotionale Diversität meistern Lebensherausforderungen oftmals besser, da sie mehr Akzeptanz für ihre Bedürfnisse und Gefühle haben und diese besser einordnen und bewältigen können. Genau, das heißt zusammengefasst hat der Tim Leberecht uns beigebracht sozusagen, dass man erst ein grundlegendes Verständnis für die eigenen Emotionen und Emotionen generell entwickeln muss, um das dann auch auf andere Leute erweitern zu können und das ermöglicht, also nur damit kann man dann einen kompetenten Umgang mit eigenen und anderen Bedürfnissen oder Bedürfnissen anderer Menschen haben, was dann zu einem erfolgreichen Umgang mit emotionaler Diversität führt, die einem im Leben viel in Fehlerleihe Hinsicht hilft, also zum Beispiel die Bewältigung von emotionalen Herausforderungen oder das Pflegen von gesunden Beziehungen, Freundschaften, aber auch für die eigene mentale Gesundheit und dass man Verständnis für sich selbst entwickelt. Ja genau, das ist eben total wichtig und eben auch Kinderbücher können die emotionale Förderung, sage ich jetzt mal, begünstigen und zwar von dem Buch von Rainer Barr und Ivan Claudia, das heißt Sprache, Emotion, Bewusstheit, Beiträge zur Sprachtherapie in Schule, Praxis und Klinik. Das finde ich jetzt ganz gut zusammengefasst, warum Kinderbücher wichtig sind für die emotionale Förderung und zwar sind die Bilder eben extrem wichtig für das Verständnis, gerade für Kinder, die können einfach visuell viel mehr aufnehmen als im Auditiv zum Beispiel und ein Bilderbuch kann eben emotionale Inhalte vermitteln und somit auch Einsicht in die Welt anderer gewähren und auch die Beschäftigung allein mit dem Buch selbst kann schon emotionaler Vorgang sein, diese unbewussten Vorgänge, die man gar nicht so mitbekommt, allein das reicht schon bei vielen Kindern eben aus und auch die Bilder in den Büchern geben den Kindern einfach auch Denkanstöße mit und legen die Kinder an sich mit der Wirklichkeit dann auseinanderzusetzen und die Kinder lernen eben auch durch die Bilderbücher Schlussfolgerungen zu ziehen und auch zu interpretieren, weil schließlich ist halt den Kindern einfach nur ein Bild gegeben und was sie dann daraus ziehen ist ja eine eigene Ansichtssache von den Kindern, und die Darstellung von Gefühlen wie Angst, Wut oder Freude, da können eben die Kinder ganz gut lernen wie auch in dem Buch, dass die Emotionen von anderen einfach besser wahrnehmen können. Genau, da sehe ich dann auch wieder eine Verbindung zu dem, was ich am Anfang auch gesagt habe, auch dass einfach die Kinder die Emotionen entschlüsseln können und interpretieren lernen durch diese Bilder, also diese Bilder geben einfach so viel Information her, die gerade für Leser-Anfänger einfach noch nötig sind, wenn man halt einfach noch nicht so gut lesen kann. Ja, total. Ja, und die Autorin hebt eben auch hervor, wie wichtig es ist, dass Kinder von früh auf lernen, sich in andere hineinzufühlen. Sie sagt auch, dass das wohl die größte Gabe ist, die der Mensch besitzt, auch Emotionen anderer nachzuempfinden. Genau, also zum Thema Emotionen, der Jim hat ja nicht so positive Emotionen gehabt, er hat sich eher unter Druck gesetzt, gefühlt sage ich jetzt mal, und aus sozialen Normen kann eben auch Gruppendruck entstehen und aus dem Buch von der Wildelke und dem Möller Jens, die pädagogische Psychologie, wird das eigentlich das Thema nochmal ganz gut aufgegriffen mit dem Gruppendruck, aber davor sollte man sich vielleicht eigentlich mal die Frage stellen, was diese sozialen Normen, die diesen Gruppendruck augenscheinlich verursachen, eigentlich sind. Und zwar sind soziale Normen die Erwartungen von der Gruppe, wie die Mitglieder sich zu verhalten haben und das wird dann eben auch mehr oder weniger durch gewisse Regeln kommuniziert und wenn man die einhält, wirst du eben belohnt und bist angesehen hast im sozialen Staat, und wenn du die nicht beachtest, dann wirst du eben nicht belohnt und kannst eben durch, also du kannst aus der Gruppe gekickt werden, du kannst schlimmstenfalls auch noch gemobbt werden. Genau, genau, man kann sich auch vorstellen, dass was du jetzt erzählt hast, wenn, dass man sich nicht den sozialen Normen fügt, solche Folgen haben kann, dass das Einfluss nimmt, gerade besonders bei Kindern auf das Verhalten von den Kindern und das kann eben auf zwei Wege geschehen. Da gibt es einmal den informativen sozialen Einfluss, das heißt, dass Kinder sich oder alle Menschen, aber vor allem Kinder, die Meinung anderen als Standard quasi nehmen zur Bildung der eigenen Meinung, also dass man es quasi einfach übernimmt und da sieht man dann auch oft diese Dynamik, dass jüngere Kinder, die noch ein bisschen weniger Erfahrung haben, sich ältere Kinder mit mehr Erfahrung und mehr Reife und mehr Expertenwissen sozusagen als Vorbild nehmen, da dann auch einfach die Meinung übernehmen und die älteren Kinder dann quasi mit ihrem Expertenwissen glänzen können und die kleinen Kinder oder kleineren Kinder und jüngeren Kinder sich dann einfach das einfach übernehmen, was die Älteren sagen. Das kann man voll gut in der Grundschule beobachten, so grad die Erstklässer nehmen sich die dritte oder Viertklässer zum Vorbild, da kann man den Prozess richtig gut beobachten im Praktikum schon. Das stimmt. Ja und neben dem informativen sozialen Einfluss gibt es dann eben auch noch den normativen sozialen Einfluss. Darunter versteht man einfach den Wunsch, in der eigenen Gruppe anerkannt zu werden und nicht ausgeschlossen zu werden, also dass dann eben Kinder zum Beispiel kein abweichendes Verhalten zeigen, weil man eben sonst auffallen könnte und dementsprechend auch Konsequenzen fürchten müsste, von der Gruppe ausgeschlossen zu werden. Genau und das kann man jetzt auch wieder eine ganz gute Parallele mit unserem Buchziehen vom CIM. Der CIM probiert ja eben auch anfangs ihn nicht aufzufallen und beugt sich eben so ein bisschen so diesem Druck sagen jetzt mal tanzen zu lernen und er probiert ja auch Spaß dran zu haben, weil er eben ein Teil sein möchte und da passt das ganz gut, Floris, was du gerade gesagt hast, dass er eben wirklich diesen Wunsch hat nicht aus der Gruppe gekickt zu werden. Genau und er probiert einfach quasi mit diesen Normen übereinzustimmen. Finde ich, da kann man eine ganz gute Parallele ziehen. Voll. Zu Beginn hatte ich ja über Diversität in Kinderbüchern generell gesprochen und es wird ja auch oft heutzutage noch unter Diversität in Kinderbüchern dann beispielsweise verstanden, dass zum Beispiel eben vielfältige Familien und Lebensformen abgebildet werden oder dass eben zum Beispiel auch People of Color in den Kinderbüchern vorkommen, verschiedene Lebensformen dargestellt werden. Aber ich finde unser Buch hat irgendwie gezeigt, dass dieses Verständnis von Diversität, also dass es noch darüber hinausgeht. Ja total, also ich finde die Message ist halt auch sehr wichtig für die Kinder, gerade im Grundschulalter, dass halt niemand oder einfach es ist immer besser die Wahrheit zu sagen, anstatt sich irgendwie in Ausreden zu flüchten oder schlimmstenfalls so zu spielen oder jemanden zu spielen, der man gar nicht so sein möchte und in dem Buch hat man auch noch mal gesehen, dass Diversität eben nicht nur auf äußerliche Merkmale beziehungsweise auch super wichtig ist, aber eben auch auf die inneren Merkmale. Und gerade in der heutigen Zeit, es gibt immer mehr Kinder, die irgendwie mit psychischen Problemen zu kämpfen haben, die ADHS haben, die Aggressionsprobleme haben, die einfach ihre Emotionen nicht kontrollieren können und die fühlen sich dann einfach ausgeschlossen oder nicht verstanden, obwohl es ja okay ist, was die Kinder fühlen. Es ist halt nicht in der Norm oder es wird von der Gesellschaft nicht in der Norm gezeigt, aber es ist ja trotzdem, das hat ja alles mit Diversität zu tun, alle Kinder da eben mit einzuschließen und es vermittelt ja das Buch auch durch die Illustrationen, durch die Texte, das wird auch eher, was ich gut finde, ich weiß nicht, wie es euch geht, das wird eher so unterschwellig mitgeteilt, die Message, es wird nicht so richtig so ins Gesicht rein, sondern es ist einfach schön gestaltet, finde ich. Ja, voll. Und ich finde auch, dass es so die Grundlage für einen guten Umgang mit der Diversität ist ja, also wir haben ja vorher schon gehört, das ist Empathie, man braucht Empathie, um mit Diversität angemessen umgehen zu können und wenn du dich nicht mit deinen eigenen Emotionen irgendwie arrangieren kannst und wenn du dann hast du ja auch kein Verständnis für andere, das heißt die Grundlage für Diversität oder für einen guten Umgang mit Diversität ist, dass man sich mit seinen Emotionen beschäftigt und das ist das, was wir den Kindern mitgeben können mit dem Buch, dass Emotionen okay sind und die Emotionen anderer sind okay und valide und deine eigenen sind valide und dadurch können die dann einfach viel besser damit umgehen, wenn Menschen und die Emotionen von Menschen und alles an Menschen einfach andersartig ist als bei ihnen selbst. Ja, ich finde es auch wichtig, dass man sagt, okay es ist, weil ich finde gerade so Gefühle in der Grundschule wie so Freude oder Glücklichsein, es wird so romantisiert und glorifiziert, aber dass man den Kindern auch mal mitgibt, es ist auch mal okay, wenn du einen schlechten Tag hast und auch mal wütend oder traurig bist, so dass es dir nicht so gut geht, es sind genauso wichtige Tage, wie in denen es dir halt gut geht. Ja, genau. Und du musst nicht an allem Gefallen finden und alles toll finden, was dir zum Beispiel auch die Eltern oder Lehrer oder auch andere Klassenkameradinnen vorschlagen oder auch wenn du was Neues ausprobierst, wofür du eben offen sein solltest, dann ist es auch vollkommen okay zu sagen, nein das gefällt mir nicht und ich möchte das nicht und setzt da eben meine Grenze. Ja, ich finde auch, dass das Buch da auch gut vermittelt, dass man sich nicht verstellen soll, weil am Ende ist davon niemand zufrieden. Die anderen auf der Party waren nicht glücklich, weil die anderen wollten ja gehen und die, die auf der Party geblieben werden, hätten sich gewundert, warum sind jetzt gegangen, wenn man nicht kommuniziert hätte und deswegen, ich finde es ist super dargestellt, dass man zu seinen Gefühlen stehen kann und die kommunizieren darf, weil wenn man sich verstellt, wird niemand glücklich sein. Ja, und das Buch gibt ja auch dann den schönen Schluss, dass dann eben alle glücklich sind, obwohl jeder das machen würde, auch er Lust hat in dem Moment, am Ende sind trotzdem alle happy, obwohl jetzt der Jim nicht mittanzt, was er am Anfang das Ziel war, aber das ist halt nicht immer gleich das Ziel sein muss, das richtige, sondern es auch noch andere Wege gibt. Ja, und es ist kein Weltuntergang, wenn man sich anders fühlt, man findet da schon ein Kompromiss und das finde ich ist einfach super krass, super gut angesprochen. Ja, und oftmals ist es ja dann eben auch so, dass wenn man sagt, das gefällt mir nicht beispielsweise auf der Feier dann in einer Gruppe, dass sich dann doch auch immer wieder Menschen finden, die dann sagen, oh ja, das geht mir auch so, gut, dass du es angesprochen hast. Genau, ja. Es braucht immer erst einen, der so aufsteht und mal kurz einen Schrei loslässt und dann springen alle mit einem so, oh ja stimmt, der hat eigentlich recht, oder haben sich vorher nicht getraut, das zu sagen. Ja, genau. Ja. Okay, wir haben sie vorher eigentlich schon mal kurz angeschnitten, inwiefern das Buch jetzt geeignet ist und ich glaube, man kann schon ein bisschen den Unterton raushören, dass wir das Buch eigentlich sehr geeignet finden. Also ich finde, also persönlich, ich finde, man kann das Buch einfach in der kompletten Laufzeit von der Grundschule anwenden, du kannst es in eins bis zwei anwenden, mit Bildern und mit Emotionen arbeiten, uns unter die Doku-Kamera legen und eben die Message drinnen raus sehen, in Anführungsstrichen und dann gibt es aber auch die Jagenstufe 3-4, wo man sagen kann, okay, die Kinder lesen sich vielleicht selber ein, genau, und die können dadurch auch die Andersartigkeit einfach selber erkennen und vielleicht auch mit dem Hin von der Lehrkraft vielleicht noch ein bisschen rausfinden und ja, also ich finde, das Buch ist nicht nur visuell, sondern auch textlich richtig gut aufgestellt und man kann einfach vielseitig damit arbeiten, ist kinderfreundlich und mit der Message, das hatten wir jetzt gerade glaube ich schon ausführlich besprochen, dass es einfach wichtig ist. Super, voll. Genau, ich kann dir da nur zustimmen, ich finde auch, man kann es in jeder Jagenstufe einsetzen und ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass man es schon im Kindergarten einsetzen kann, allein durch diese ausdrückstarken Illustrationen lässt sich das glaube ich auch schon sehr gut als Bilderbuch einsetzen, um einfach Kinder dafür zu sensibilisieren, dass es eben unterschiedliche Gefühle gibt, dass das okay ist, so zu fühlen und auch der Umgang dann damit, wenn eben einer mal gegen den Strom schwimmt, sozusagen und sagt, nein, das möchte ich nicht machen. Ja, also ich hatte mir jetzt auch so drei Main-Punkte rausgesucht, wo ich finde, dass das Buch einfach so punkten kann und es hat sich jetzt aber auch schon mit euren überschnitten, also einmal, dass die Message so eindeutig ist, obwohl es nicht auf so eine moralpredigende Art und Weise ist, also dass es trotzdem rüberkommt, eindeutig, ohne dass irgendwie zu den Kindern gesagt wird, hier akzeptiert alle, so wie sie sind, also es ist wirklich gut gemacht und auch lebenswert, also es gibt einen wahnsinnigen lebenswertigen Bezug, es ist kindgemäß aufbereitet und es ist bestimmt auch eine Thematik, wo viele Kinder sich denken, okay, das habe ich auch schon mal so erlebt, wie es halt eben im Gym passiert ist, dann finde ich auch die Gestaltung total schön und niedlich und es ist halt einfach wahnsinnig gut geeignet, das würde ich jetzt einfach noch mal so sagen, weil ich finde, es ist wirklich einmalig bei diesem Buch, wie gut es geeignet ist zum Deuten von Emotionen, man sieht es ja wirklich bei unseren Einstiegen, dass wir alle unbedingt wollten, dass die Kinder die Emotionen deuten können, weil das einfach so gut in diesem Buch zu sehen ist und dann aber noch, was ich finde, was man nicht vernachlässigen sollte, ist es auch einfach praktisch, dass das Buch so groß ist und es gibt ja auch eine Doppelseite, die man noch mal ausklappen kann, genau und zum Vorlesen ist es einfach der Burner, wenn man dann im Sitzkreis sitzt und auch wirklich jedes Kind alles erkennen kann. Ich finde auch, ich weiß nicht, wie es euch geht, ich finde das Buch ist auch mehr oder weniger auch eine gute Prävention für Mobbing, weil allein, wie die anderen Tiere in dem Buch reagieren, vielleicht gibt es dem einen oder anderen Kind einen Anstoß mit und sagt, okay, wenn nächstes mal jemand zu mir kommt und sagt, das will ich vielleicht nicht oder ich bin da vielleicht ein bisschen anders wie du, dass ich dann nicht sage, okay, dann gehst du jetzt nicht mehr zur Gruppe, sondern ich sage, ja okay, dann finden wir doch einen Weg, dass du zu uns gehören kannst und dass wir zusammen Spaß haben, ich finde es vielleicht auch eine ganz gute Message, die ein bisschen so versteckt ist, wie andere dann darauf reagieren. Ja, ja, stimmt. Ja, genau, also zusammengefasst würde ich sagen, wir fanden das Buch alle perfekt geeignet für den Unterricht, gerade in der Grundschule, aber auch im Kindergarten und genau. Ja, wir hoffen, wir konnten euch ein bisschen für das Buch, Jim hat keinen Bock, begeistern und dass ihr Bock auf das Buch habt. Und ja, tschüss. Tschüssi.
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Podcast-Verknüpfung

Diversität in der Schule

Lehrende(r)

Isabelle May

Zugang

Frei

Sprache

Deutsch

Einrichtung

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Produzent

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

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