Rausch und Ekstase bilden einen wesentlichen Bestandteil des menschlichen Lebens und jeder Gesellschaft. Sie stellen den Bereich des Außeralltäglichen dar, der sich mehr oder minder deutlich von der Welt des Alltags und Alltäglichen absetzt. Sie bedeuten Bereicherung und Erweiterung, Gefahr und Gefährdung, sie werden gesucht und gefördert, gezähmt und kultiviert, abgelehnt und bekämpft, und sie erzeugen Sucht. Die Kultur- und Gesellschaftsge-schichte ist durch einen Wandel von Rausch und Ekstase gekennzeichnet auf der Ebene der kulturellen Praxis und auf der Ebene des kulturellen Diskurses. Der Vortrag befasst sich mit dem Phänomen des Rauchs und der Ekstase in der westlichen Kultur, und zwar in systematischer, vor allem aber historischer Perspektive. Der Schwerpunkt liegt in der westlichen Moderne. Zunächst werden einige grundsätzliche und orientierende Überlegungen vorgetragen. Dann werden wesentliche Entwicklungslinien von der griechisch-römischen Antike bis zur Neuzeit nachgezeichnet.