Den Humanisten galt es als Phase der „Dunkelheit“, die sich zwischen der von ihnen geschätzten Antike und ihrer eigenen Zeit entspann; Teil einer auch an der Universität gelehrten Geschichtswissenschaft ist es seit dem beginnenden 18. Jahrhundert: das Mittelalter. Allgemein versteht man darunter den Zeitraum von etwa 500 bis ungefähr 1500, in dem sich für den heutigen Betrachter Bekanntes und Unbekanntes auf eigentümliche Weise mischen. Viele Charakteristika der Epoche sind auch heute noch gegenwärtig, und zugleich finden sich bei genauerem Hinsehen zahlreiche Aspekte des Mittelalters, die fremdartig und rätselhaft wirken. Ausgehend von Beobachtungen zur Konstruktion des Mittelalters als Epoche durch die Humanisten bietet die Vorlesung einen Überblick über die Zeit. Er schließt in chronologischer Abfolge die Schilderung wichtiger Ereignisse ebenso ein wie die Darstellung zentraler Phänomene mittelalterlicher Kultur.