1743 gründete Markgraf Friedrich von Brandenburg-Bayreuth in seinem Fürstentum die Universität Erlangen. Der anlässlich des 300. Geburtstags des Markgrafen gehaltene Vortrag hinterfragt die Beweggründe für einen frühneuzeitlichen Landesherrn, eine eigene Universität zu gründen. Es wird thematisiert, welchen Bezug der Markgraf im Alltagsgeschäft zu seiner Universität hatte; ferner werden die finanziellen Verhältnisse der Universitätsgründung untersucht, da sie grundlegende Aufschlüsse darüber erlauben, in welchem Maße diese als substantiell gelten kann. Wenn auch ein großes Desiderat der Erlanger Universitätsgründung eine ausbaufähige Finanzausstattung, die das Markgraftum nicht leisten konnte, blieb, so hatte Markgraf Friedrich aber durchaus ein Problembewusstsein für das Bildungssystem seines Landes und ergriff mit seiner Universitätsgründung die Initiative, dieses zu verbessern. Damit führt der Vortrag einen interessanten Ausschnitt bildungspolitischer Realität in der Frühen Neuzeit vor Augen.