FAU goes green – So kommen Mitarbeitende nachhaltiger zur Arbeit
Möglichkeiten in die Arbeit oder zur Uni zu fahren gibt es viele: Mit Bus oder Bahn, dem Fahrrad, dem Auto oder zu Fuß. Wenn an so einer großen Uni wie der FAU alle mit dem Auto zur Arbeit fahren, wirkt sich das ganz schön auf die Klimabilanz aus. Deshalb gibt es mittlerweile einige Ansätze, die zum Klimaschutz an der FAU beitragen und die Mobilität verbessern sollen. Aber wie funktioniert das genau? Und wie wird das am neuen Campus Erlangen Süd laufen? Darüber spricht Moderatorin Miriam Weigand mit Kanzler Christian Zens und Kathrin Fuhrmann vom Green Office in der aktuellen Folge „Auf ein Wort: Der Kanzlerpodcast mit Christian Zens.“
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Auf ein Wort - der Kanzlerpodcast mit Christian Zens.
Moderation: Wie fahren Sie eigentlich zur Arbeit? Möglichkeiten gibt es da ja viele: Mit dem Bus, mit der Bahn, mit dem Fahrrad, mit dem Auto oder zu Fuß. Wenn an so einer großen Uni wie der FAU alle mit dem Auto zur Arbeit fahren, wirkt sich das ganz schön auf die Klimabilanz aus. Deshalb gibt es mittlerweile ein paar Ansätze, die besser zum Klimaschutz beitragen. Aber wie funktioniert das genau? Mein Name ist Miriam Weigand und ich spreche mit dem Kanzler der FAU, Christian Zenz, über wichtige Themen an der Uni. Hallo Herr Zenz, schön, dass Sie sich heute wieder die Zeit genommen haben.
Kanzler Christian Zens: Ja, immer wieder gerne, schönen guten Tag.
Moderation: Heute geht es um Mobilität. Also: wie fahren Angestellte und Studierende aktuell zur Arbeit beziehungsweise zur Uni? Und warum ist das überhaupt so wichtig? Und vor allem: welche Pläne gibt es für die Zukunft? Stichpunkt Nachhaltigkeit. Dafür haben wir uns heute einen Gesprächsgast mit ins Boot geholt. Kathrin Fuhrmann. Sie arbeitet im Green Office und ist Expertin auf dem Gebiet. Hallo, schön, dass Sie da sind!
Kathrin Fuhrmann vom Green Office: Vielen Dank, ich freue mich auch sehr dabei zu sein!
Moderation: Herr Zens, jetzt will ich aber erst mal wissen: Wie kommen Sie denn zur Arbeit?
Herr Zens: Gute Frage. Also ich wohne ungefähr vier Kilometer vom Büro entfernt. Das heißt, ich suche mir normalerweise je nach meinem Terminkalender aus, wie ich zur Arbeit komme. Ich gehe gern zu Fuß und im Sommer vor allen Dingen nutze ich die Zeit auch, um die 35 Minuten zu Fuß in die Arbeit zu gehen und natürlich auch wieder nach Hause. Es gibt aber auch Tage, da nehme ich das Fahrrad, relativ selten gebe ich zu. Und darüber hinaus nehme ich aber auch mein Auto. Liegt unter anderem daran, dass wir schon vor einiger Zeit unseren zweiten Dienstwagen abgeschafft haben und es einfach immer noch Termine gibt, wo ich auf die Schnelle nicht zu Fuß von A nach B kommen kann.
Moderation: Und Sie, Frau Fuhrmann?
Frau Fuhrmann: Ja, bei mir ist es ungefähr ähnlich mit der Entfernung. Fünfeinhalb Kilometer, die radle ich eigentlich sehr gerne jeden Tag. Im letzten Jahr gab es mal ein paar Schlechtwetter-Tage und da habe ich neuerdings dann doch den Bus ausprobiert und besonders hat mir gefallen dieses neue Ticketsystem von Egon, was es gibt für Seltenfahrer, wo eben man gar nicht erst ein Ticket kaufen muss, sondern die App rechnet das für einen ab.
Moderation: Frau Fuhrmann, man bekommt vom Green Office ja schon immer wieder mit, dass an unterschiedlichsten Konzepten gearbeitet wird, zum Beispiel das Klimaschutzkonzept oder das Mobilitätskonzept. Das klingt erst mal super abstrakt. Können Sie kurz und knapp für uns herunterbrechen, was das Klimaschutzkonzept konkret ist?
Frau Fuhrmann: Ja, sehr gern. Also ein Klimaschutzkonzept besteht aus mehreren Teilen und wir fangen erst mal an mit: Wie ist denn unser Stand aktuell? Weil wenn wir einen Fahrplan aufstellen wollen Richtung Klimaneutralität, hier haben wir eigentlich eine Verpflichtung, sogar vom Freistaat Bayern, dass wir bis 2040 zur Klimaneutralität kommen sollen, dann müssen wir ja wissen, wo wir eigentlich gerade stehen. Da haben wir eine Treibhausgasbilanz erstellt. Das hat mein Kollege David Brenner, der Klimaschutzmanager, ausgeführt und basierend auf diesem Ist-Zustand wird geschaut, wo gibt es denn Potenziale? Da sieht man vor allem im Gebäudebereich, Energiesanierung, Ähnliches Möglichkeiten, Richtung Klimaneutralität zu kommen. Und wenn man die Potenziale sich alle angeschaut hat und die dann auch bewertet hat – hierzu holt Herr Brenner ein großes Expertenwissen aus der ganzen FAU ein, beteiligt wirklich alle Stellen – aufgrund dieser Bewertung kann man dann einen Fahrplan mit Maßnahmen stricken, der dann diesen Reduktionspfad bei unseren Treibhausgasemissionen herstellen soll.
Moderation: Herr Zens, an der Stelle die Frage an Sie: Warum ist so ein Konzept für die FAU wichtig?
Nun, einen Punkt hat Frau Fuhrmann ja schon gerade gesagt. Das ist jetzt sozusagen die übergeordnete politische Ansage, dass wir klimaneutral werden müssen. Dann auch mit Meilensteinen 2030 gewissen Reduktionsgrad erreichen und 2040 sollten wir dann komplett klimaneutral werden. Aber jetzt mal für die FAU konkret bezogen. Es liegt so ein bisschen, jetzt sage ich mal in meiner Rolle, sehe ich das Ganze auch unter finanziellen Aspekten. Für uns ist es wichtig, auch Energie einzusparen. Wir haben ja im Grunde genommen einen Dreiklang. Wir sagen, wir wollen die CO2-Minimierung vor der CO2-Substitution, vor der CO2-Kompensation. Und CO2-Minimierung heißt für uns in allererster Linie auch zu sehen, wo habe ich, so wie es Frau Fuhrmann schon kurz beschrieben hat, Einsparpotenzial, etwa durch energetische Sanierungen. Und da haben wir deutlich einiges. Und vielleicht auch noch mal ein paar konkrete Zahlen zu nennen. Wir haben im letzten Jahr alleine durch die Energiepreissteigerungen einen Mehraufwand von über 7 Millionen Euro gehabt. Die ersetzt mir niemand. Das heißt, das müssen wir aus unserem eigenen Ansatz heraus bestreiten. Und wir werden auch in diesem Jahr nur eine ganz geringfügige Kompensation über den Staatshaushalt erhalten. Also liegt es in unserem ureigenen Interesse, dass wir so viel Energie wie möglich einsparen. Neben dem Kostenaspekt kommt aber aus meiner Sicht auch noch hinzu: Wir haben ja auch schon mehrmals darüber berichtet, dass wir uns baulich deutlich verändern werden. Und für mich ist es wichtig, dass wir in dieser Phase, wo wir dann auch über konkrete Pläne und über konkrete Gebäude sprechen, den Klimaschutzgedanken auch mit immer wieder in die Planungen mit einbringen. Das ist im Grunde genommen für die Zukunft enorm bedeutend. Schließlich müssen Generationen von Studierenden und Mitarbeitenden auch künftig in den Gebäuden arbeiten.
Moderation: Ein wichtiger Teil sind auch das Mobilitätskonzept und die Mobilitätsumfrage. Die hat gerade erst stattgefunden und es haben ziemlich viele FAU-Angehörige teilgenommen. 3000 Studierende und über 1800 der Mitarbeitenden, also fast 30 Prozent der Angestellten. Sie wurden dazu befragt, wie sie aktuell zu ihrem Arbeits- bzw. Studienplatz kommen und vor allem auch, was sie brauchen, um mehr auf öffentliche Verkehrsmittel oder beispielsweise auf das Fahrrad umzusteigen. Frau Fuhrmann, was genau ist denn jetzt das Ergebnis dieser Umfrage?
Frau Fuhrmann: Wir haben sehr viele Ergebnisse erhalten. Vielleicht das Wichtigste zu Beginn. Es gibt diesen Ausdruck Modal Split. Das teilt einfach auf, mit welchem Verkehrsmittel bestreiten unsere FAU-Angehörigen den Hauptteil ihres Weges zum Hauptstandort. Und da sehen wir bei den Mitarbeitenden, dass 38 Prozent im Durchschnitt, und das ist größer als wenn man den Durchschnitt aus Erlangen und Nürnberg zusammennehmen würde, 38 Prozent nehmen tatsächlich das Fahrrad. Es gibt etwa ein Viertel, die fahren gerne mit dem ÖPNV oder ein Drittel, die dann das Auto nutzen. Bei den Studierenden ist es ein bisschen anders. Da sind über die Hälfte eigentlich Nutzende des ÖPNV, so gesagt. Dann gibt es noch etwa jede achte Person, die mit einem motorisierten Gefährt, also diesen motorisierten Individualverkehr, MIV, die das nutzt und dann auch über ein Viertel bestreitet das auf jeden Fall mit dem Fahrrad. Das wäre sozusagen ein Ergebnis. Dann haben wir aus dieser Beteiligung bei der Umfrage zum Mobilitätsverhalten auch Hochrechnungen gemacht und sehen nun, wie hoch auch der CO2-Ausstoß für die Mobilität insgesamt ausmacht. Das war sehr hilfreich. Und dann sieht man natürlich, wo man vielleicht am ehesten ansetzen sollte, weil auch wenn nur ungefähr jeder achte der Studierenden mit dem Auto fährt, macht das natürlich den größten Teil der Emissionen aus, wenn man es vergleicht zu dem einen Drittel der autofahrenden Mitarbeitenden. Also hier wären Punkte, wo man ansetzen kann, um die Mobilität mehr ins Grüne zu schieben, in den Umweltverbund. Das wäre nämlich eine Sharing-Infrastruktur zu nutzen, also Mitfahrangebote oder den ÖPNV, Fahrrad oder Fußverkehr.
Moderation: Wir haben ja aktuell die Situation, dass es sehr viele Bahnstreiks gibt. Dann hat man oft gar keine andere Möglichkeit und muss ins Auto steigen. Welche anderen, vielleicht auch nachhaltigeren Möglichkeiten gibt es denn, von A nach B zu kommen? Frau Fuhrmann, haben Sie als Expertin vielleicht einen Tipp, den wir noch nicht kennen?
Frau Fuhrmann: Ich habe auf jeden Fall einen Tipp, der, glaube ich, noch nicht gut genug bekannt ist innerhalb der FAU. Und das wäre das Nutzen dieser Mitfahrerplattform U-Ride. Das schreibt sich uRyde. uRyde wurde gegründet von ehemaligen Studenten der FAU. Die haben nämlich an der Tech-Fak studiert und diesen Notstand gesehen, dass man viel von Nürnberg nach Erlangen und zurück pendeln muss. Und haben gesehen, dass auch viele mit dem Auto das machen und viele alleine fahren. Der Verkehr muss einfach effizienter werden. Das Schlaue an uRyde ist, dass man eine App benutzt, in der man seine Fahrten einträgt. Also ich plane, morgen früh um acht nach Nürnberg zu fahren. Diese App schaut dann, gibt es Mitfahrer, die die gleiche Strecke fahren müssen und verknüpft das Ganze. Die App bietet daneben auch noch ein Navigationssystem. Das heißt, es ist ganz bequem. Ich habe die Fahrt angeboten, ich steige ins Auto, ich entscheide, möchte ich diese Person mitnehmen? Und dann leitet mich das Navigationssystem zu einer Nebenstraße auf meinem Weg, wo ich die Person dann mit aufsammel. Die Person, die mitfährt, hat in der App viele Möglichkeiten, die ihr angeboten werden. Nicht immer ist die Mitfahrgelegenheit das Beste. Es kann natürlich auch sein, dass ich, wenn ich von Erlangen vom Schloss aus zum Zollhof möchte in Nürnberg, dass ich dann einfach die S-Bahn nehme. Auch das wirft diese App raus. Also man erhält immer die günstigste Verkehrsverbindung mit uRyde. Und dann ist das Gute jetzt für mich so als Frau auch. Alle Personen sind registriert, die an dieser App teilnehmen. Also es ist ein Service, der nur von Firmen wahrgenommen werden kann, die hier Lizenzen gekauft haben. Die FAU als Mutterinstitut zahlt keine Lizenz an uRyde, aber es sind auf jeden Fall nur Personen, die bekannt sind in diesem Portal. Und man hat jederzeit die Wahl: Möchte man jemanden mitfahren lassen oder nicht. Es geht sogar so weit, wenn man sich registriert, dass man auch seine Vorlieben eintragen kann, zum Beispiel so etwas wie: Ich bin morgens nicht sehr gesprächig. Also das auch noch mal für alle, die die Hemmnisse haben, weil sie jemanden morgens nicht mitnehmen könnten. Auch Morgenmüffel werden gut aufgefangen in dieser App.
Moderation: Ein Thema, das uns schon in den letzten zwei Folgen begleitet hat, ist der Umzug Ende des Jahres auf das neue Gelände, den Campus Erlangen Süd. Auch da wird sich einiges in Sachen Mobilität verändern. Immerhin ist man im Erlanger Süden nicht mehr mitten in der Innenstadt und hat nicht den Hauptbahnhof vor der Tür. Im Vorgespräch haben Sie schon erzählt, dass sich die FAU-Angehörigen mehr Infos dazu wünschen, wie man von A nach B kommt, wenn wir umziehen. Herr Zens, letztes Mal haben Sie erzählt, es wird eventuell neue Verbindungen geben. Wie ist der Standzweck der Anbindung? Ging da schon was voran?
Herr Zens: Also die Anbindung habe ich, glaube ich, schon auch mal erzählt. Die ist ja zurzeit schon gegeben. Es gibt zwei Buslinien. Es gibt dann, je nachdem, von wo aus man anfährt, von einem guten Kilometer Entfernung die S-Bahn-Haltestelle Paul-Gossen-Straße, wo man dann auch in den Bus einsteigen kann und dann tatsächlich Richtung Freyeslebenstraße fahren kann. Es ist im Zusammenhang mit der Planung der Stadt-Umland-Bahn unter anderem vorgesehen, dass in dem Bereich Hammerbacherstraße/ Freyeslebenstraße auch ein relativ großer Umsteige-Knotenpunkt für Buslinien entstehen wird. Der wird allerdings erst im Zusammenhang mit dem Bau, ich hoffe jedenfalls, dass es zum Bau kommt, der Stadt-Umland-Bahn umgesetzt werden. Darüber hinaus werden wir noch Gespräche führen müssen, insbesondere was die künftige Erschließung des Teils des Stammgeländes, des Südgeländes betrifft. Auch hier werden wir ja im Zusammenhang mit der Planung, der Masterplanung, die wir aufgesetzt haben, überlegen müssen, wie Buslinien dann zum Beispiel diese zwei Campus-Standorte verbinden.
Moderation: Wurde der Umzug auch beim Mobilitätskonzept mit einbezogen? Macht das das nicht vielleicht sogar schwieriger?
Frau Fuhrmann: Eigentlich ist es genau der richtige Zeitpunkt, jetzt ein Mobilitätskonzept herzustellen, weil wir haben die Mobilitätsumfrage letztes Jahr im Dezember gehabt und wissen jetzt von allen, die demnächst umziehen werden, was ihre Vorlieben sind. Wir wissen also, dass zum Beispiel in dem Bereich, den wir Schlossgarten West genannt haben, also alle die Anmietungen und das Schloss und die Halbmondstraße, dass dort eigentlich sehr viele sowieso gerne mit dem Auto kommen. Vielleicht sind die ja dann auch bereit für etwas Neues, was sie ausprobieren können am Siemens Campus. Wir können mit dem Mobilitätsberater ganz genau schauen, welche Standorte werden aufgegeben in der Innenstadt, um bei dem Mobilitätskonzept eben jetzt uns nicht drauf zu fokussieren, wo könnten wir in der Innenstadt noch etwas verbessern, sondern wirklich, dies sind die Personen, die an das Siemens Gelände gehen. Wir haben gesehen, in der Kohorte gibt es die und die Vorlieben und von da geht es dann weiter.
Moderation: Haben Sie dann schon noch genauere Pläne, Stichwort Jobbike oder gibt es noch andere Überlegungen?
Frau Fuhrmann: Ja, da gibt es viel, was man machen kann. Also einerseits können wir an der FAU schon einiges nutzen, wie vorhin erklärt das uRyde, wo auch Werksbusse zum Beispiel drin sind von anderen Firmen. Wir können, wenn wir zum Beispiel ein E-Bike haben wollen und es uns nicht leisten können, kann man natürlich entweder mit dem lokalen Fahrradhändler in Verhandlung treten oder man sollte sich auf jeden Fall auch mal informieren, wie es mit dem Jobbike ist. Dort gibt es auch einen Rechner, wo man sehen kann, was ist günstiger für einen, wo kommt man besser weg. Das sind Möglichkeiten, die kann man selber machen. Und dann gibt es eben größere Dinge, die müssen wir aus dem Mobilitätskonzept heraus anschieben. Zum Beispiel haben wir jetzt verstärkt Kontakte geknüpft zu den lokalen Verkehrsanbietern, also VGN, VAG, Erlanger Stadtwerke, können dort noch mal schauen, was es für Möglichkeiten gibt für ein Jobticket gegebenenfalls. Auch hier informieren wir uns, wie das bei den Kolleginnen an der TU München zum Beispiel gelaufen ist, wobei die anscheinend inzwischen alle auf das Deutschlandticket umgestiegen sind. Also da ist das Jobticket nicht mal mehr konkurrenzfähig. Dann schauen wir, was es für kleinere Baumaßnahmen gibt. Hier müssen wir schauen, dass wir Fördermittel akquirieren. Aber da gibt es einige Programme vom Bund, die wir nutzen können. Und dann nicht zuletzt sind wir angewiesen auf größere Entwicklungen, die sich ansonsten ergeben. Aus einmal der FAU, wenn wir Standorte weiter verlagern. Wir sprechen zum Beispiel in Nürnberg davon, dass wir doch hoffen, dass die Erziehungswissenschaften aus dem Süden in den Norden ziehen können. Wir haben jetzt die zentrale Universitätsverwaltung, die in den Campus Süd zieht, eben auch zusammenzieht und dann nicht mehr verstreut ist. Und dann ganz große Projekte wären zum Beispiel die Stadtumlandbahn, die derzeit noch in Planung ist. Diese Stadtumlandbahn, wenn ich aber das einfach noch ein bisschen ausführen dürfte, ist derzeit ist die Linienführung wäre für uns an der FAU sehr günstig, bedient mehrere Stationen. Aber eben es gibt unterschiedliche Ansichtsweisen. Manche finden, es wäre vielleicht nicht schön genug im Stadtbild eingefügt. Andere hingegen sehen da einen großen Vorteil in der schnellen Anbindung, denn diese Stadtumlandbahn ist eine Bahn, die uns mit dem Umland verbindet.
Moderation: Herr Zens, Sie haben es vorhin ja auch schon angesprochen, die Stadtumlandbahn oder auch Stub. Die Uni hat sich hier ja auch schon ganz klar positioniert. Was ist denn Ihre Meinung dazu?
Herr Zens: Also ich kann die offizielle Meinung sagen, ich kann auch meine private Meinung sagen, die deckt sich. Ich finde es im Moment ziemlich schwierig in der öffentlichen Diskussion, muss ich deutlich sagen, weil man merkt, es werden im Grunde genommen zwei Lager aufgebaut. Die einen, die jetzt im Grunde genommen den Vorteil sehen einer Stadtumlandbahn, insbesondere eben die Verknüpfung innerhalb der Metropolregion. Das ist der eine Punkt. Und der andere Punkt, dass die, sage ich jetzt mal, Bedenkenträgerinnen und Bedenkenträger, die jetzt nur auf Erlangen fokussiert, die Beeinträchtigungen im Stadtbild oder ähnliches sehen oder gerne auch die Kosten des Betriebs, aber auch der Errichtung hervorheben und häufig muss man auch dazu sagen, den Berechnungen der Expertinnen und Experten misstrauen. Das ist schade. Wir selber sehen einen großen Mehrwert. Wenn wir uns alle entscheiden wollen, dass wir von dem motorisierten Individualverkehr, wie es so schön heißt, wegkommen wollen, dann brauchen wir einen funktionierenden ÖPNV. Und einer der Ergebnisse, unter anderem auch unserer Mobilitätsbefragung, hat ja auch gezeigt, wo unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, hier sind wir gar nicht von den Studierenden, sondern alleine die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, herkommen. Das ist genau das Einzugsgebiet der Stadtumlandbahn. Das ist ein Angebot, das hier gemacht werden wird. Vielfach wird gesagt: Na ja, das kann man doch auch mit Bussen machen. Nein, aus meiner Sicht kann man es nicht. Erstens ist die Kapazität einer Stadtumlandbahn deutlich höher. Zweitens hat man eine andere Taktung zu erwarten. Die geht bis Mitternacht in einen regelmäßigen Takt rein zwischen Erlangen und Nürnberg. Und ich brauche nicht umsteigen. Für mich persönlich spielt das eine große Rolle. Ich will nicht am Wegfeld stehen irgendwo am Rande von Nürnberg und dann zehn Minuten auf irgendeinen Anschluss warten müssen bei Wind und Wetter. Das muss komfortabler werden. Und natürlich, so wie Frau Fuhrmann auch gesagt hat, unsere Standorte, die werden einfach deutlich besser verknüpft. Wir bezeichnen uns als Universität in der Metropolregion und können es gegenwärtig noch nicht so richtig leben, weil wir einfach zu weit voneinander entfernt liegen, wenn ich die Standorte Nürnberg sehe und die Standorte in Erlangen. Und wir müssen auch nicht nur aus Komfortgesichtspunkten, sondern auch um die Studierbarkeit in diesen Bereichen gewährleisten zu können, unbedingt kurze Zeiten, kurze Fahrzeiten, kurze Pendelzeiten einplanen, ansonsten funktioniert unser System nicht mehr.
Moderation: Okay, da haben wir in der kurzen Zeit über ganz schön viele Themen gesprochen. Es war spannend wie immer! Trotzdem müssen wir an dieser Stelle langsam zum Ende kommen. Wir haben jetzt also erfahren, was es mit dem Mobilitätskonzept überhaupt auf sich hat und warum es für die FAU so wichtig ist. Außerdem haben wir über ein paar zukünftige Veränderungen gesprochen, wie den Umzug und die Stub. Wenn Sie, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, mehr über das Mobilitätskonzept erfahren wollen oder beispielsweise Tipps und Alternativen zu Bus und Bahn suchen, schauen Sie doch mal auf unserer Webseite vorbei. Die Links zu den entsprechenden Beiträgen finden Sie in der Podcastbeschreibung. Vielen Dank an Sie, Herr Zens und Frau Fuhrmann, für Ihre Zeit und auch Ihre Einschätzung zu dem Thema. Damit verabschiede ich mich. Bis zum nächsten Mal.
Herr Zens: Ich hätte noch einen letzten Aufruf. Ich bitte alle Erlangerinnen und Erlanger, unter unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Studierenden, gehen Sie am 9. Juni zum Abstimmen über die Stadt-Umland-Bahn. Wäre uns ganz, ganz wichtig.
Frau Fuhrmann: Ja, dann möchte ich auch die Gelegenheit nutzen und noch einen Werbeblock einblenden. Wir werden Anfang Mai mehrere Mobilitätstage veranstalten, unter anderem mit einem Debatierclub und einer Filmvorführung. Es wird hoffentlich auch ein Radreparatur-Café geben. Seien Sie gespannt und folgen Sie unserer Seite auf dem Green Office, die wir speziell fürs Mobilitätskonzept eröffnet haben. Bis bald.
Moderation: Okay, vielen Dank.
Herr Zens: Bis zum nächsten Mal. Tschüss.