Viel wird über Gewebestammzellen und ihren denkbaren zukünftigen Einsatz in der regenerativen Medizin berichtet, aber viele dieser Berichte sind noch optimistische Zukunftsvisionen. Die einzigen Gewebestammzellen, die derzeit bereits routinemäßig und nutzbringend in der Klinik transplantiert werden, sind die Stammzellen des blutbildenden Systems, die hämatopoietischen Stammzellen (HSZ). Die besonderen Eigenschaften dieser Zellen werden diskutiert und ihr Einsatz in der Leukämietherapie be-schrieben. Die Grenzen ihrer Einsatzmöglichkeiten werden auf-gewiesen und die Transplantation von Plazenta-Restblut-Stammzellen als Möglichkeit erörtert, um diese Grenzen zumindest zum Teil zu überwinden. Die Plazenta-Restblutbank des Universitätsklinikums Erlangen wird vorgestellt, einer von nur 3 zugelassenen Banken im universitären Sektor in Deutschland, einem herausragenden Alleinstellungsmerkmal unserer Universität. Zum Schluß wird verdeutlicht, daß Erkenntnisse der Forschung über die HSZ zur unerwarteten Entdeckung analoger Tumor-Stammzellen bei verschiedenen Tumortypen geführt haben und zu neuen Möglichkeiten, diese gezielt abzutöten. Daraus ergeben sich neue Perspektiven, um bestimmte Leukämien und andere schwertherapierbare Tumorformen nicht nur kurzfristig sondern möglicher-weise auch langanhaltend heilen zu können. Am Ende steht ein kurzer Überblick über die Einrichtungen und Forschungsverbünde an unserer Universität, die die Tumorforschung, Stammzellforschung und Immuntherapie von Tumoren vorrangig betreiben.