Viele Erkrankungen des zentralen Nervensystems lassen sich mit den heutigen Therapie-Standards nur unzureichend bzw. gar nicht behandeln. Durch die rasante Entwicklung der Stammzellforschung könnten sich hier für in Zukunft neue Möglichkeiten eröffnen. So wäre z.B. bei Morbus Parkinson aufgrund des sehr umschriebenen Nervenzellausfalls die Transplantation von Stammzellen möglich, um den Verlust des Signalbotenstoffes Dopamin selektiv zu ersetzen. Eine andere Erkrankungsform wäre die Multiple Sklerose. Hier fehlt dem Gehirn an mehreren Stellen eine Zellpopulation von sog. Oligodendrozyten (Stützzellen), welche durch Transplantation von Stammzellen zumindest im Tiermodell derzeit bereits ersetzbar wäre. Eine dritte Option stellt die traumatische Schädigung des Gehirns bzw. des Rückenmarkes dar. Aufgrund der aktiven Behinderung von Zellregeneration im Erwachsenengehirn bzw. Rückenmark käme hier eine Option durch Transplantation von Stammzellen durchaus in Betracht. Die Möglichkeiten der derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnisse und Ansatzwege sollen in dem Vortrag angesprochen und kritisch diskutiert werden.